Heute bin ich in einem Übersetzungstext aus dem Englischen mal wieder über Waterloo gestolpert.
Waterloo – manchmal frage ich mich, ob die wallonische Gemeinde wirklich wegen der Schlacht bei Waterloo (18. Juni 1815) so bekannt ist, die die endgültigen Niederlage Napoleons gegen die Engländer (General Wellington) und die Preußen (Feldmarschall Blücher) bedeutete – oder doch eher wegen des gleichnamigen ABBA-Songs, der eine Liebesbeziehung mit besagter verlorener Schlacht vergleicht, als Symbol für eine vernichtende Niederlage.
Und nein – man spricht den Namen der Stadt nicht englisch aus. Das „W“ wird zwar wie im Englischen ausgesprochen, etwa wie das „w“ in „wish“ oder „will“. Das „r“ dagegen wird gerollt (es ist „rhotisch“, sagen die Sprachwissenschaftler). Ansonsten spricht man den Namen genauso aus wie im Deutschen.
Die englische Aussprache von „Waterloo“ weckt bei mir dagegen ganz andere Assoziationen… Jemand, den ich kenne, singt entsprechend beim Refrain des ABBA-Songs auch immer „Wa-wa-wa-wa-wa- Wasserklo“ (water = Wasser, loo = Klo)… 😉
Diesen Witz konnte ich mir nun wirklich nicht verkneifen, angesichts des Welttoilettentags, der vor Kurzem wieder stattgefunden hat – Theomix hat darauf hingewiesen. Eine Entschuldigung an die Bewohner von Waterloo – es ist nicht beleidigend gemeint, sondern einfach nur witzig – und an alle ABBA-Fans, zu denen ich übrigens auch selbst gehöre.
Doch, Waterloo war schon vor ABBA Sprichwörtlich. Aber bestimmt nicht vor 1815. 😉
Und die englsiche Aussprache hat sich ebenso schon vor der ABBA-Epoche ausgeweitet.
Die Einwohner von Waterloo wollen auch eine englische Aussprache. Jedenfalls die in W./ Ontario. Dieser Ort hat sogar eine Universtät. (Das weiß ich, seitdem ich dort einen Vetter 3. oder 4. Grads entdeckt habe…)
Ich meinte aber die Gemeinde in Belgien und die Zeit nach ABBA. 😉
Dass Waterloo schon vor ABBA sprichwörtlich war, dürfte sich von selbst verstehen – sonst wären Benny, Björn und Stig Anderson ja auch kaum auf die Idee gekommen, einen Song über eine vollkommen Niederlage „Waterloo“ zu nennen. 😉
US-amerikanische Städtenamen sind schon was Tolles. „Augsburg“ gibt es da sogar zweimal. Am tollsten finde ich aber immer noch die Hauptstadt von North Dakota – die heißt „Bismarck“.
Du traust ja ABBA wenig Genialität (zumindest bei den Texten) zu.
Waterloo liegt zwischen London und Berlin 🙂 Aber letzteres wurde aus politischen Gründen 1916 in Kitchener umbenannt.
Unterschätz meine Meinung von ABBA nicht! 😉 „Waterloo“ spricht mich textlich nicht so stark an, aber die vier Schweden haben eine ganze Latte genialer Texte geschrieben, darunter „Me and I“ (vom Text her mein Favorit), „The Piper“ (eine Rattenfänger-Metapher, die laut ABBA selbst auf Hitler gemünzt war – und musikalisch eines ihrer ungewöhnlichsten Stücke), das wunderschön melancholische „One Man, One Woman“ oder „On and On and On“, das sicher zu ihren subversiveren Texten gehört… und ich könnte noch eine Menge mehr aufzählen.
Wie kommt man denn von Berlin auf Kitchener? 🙂
Da musst du die kanadischen Alt-Berliner fragen.
Im 1. weltkrieg war Kanada mit GB ab 1914 im Kriegszustand mit D. Da waren deutsche Ortsnamen nicht opportun.
Kitchener war am 5. 6. 1916 als Kriegsheld gestorben, siehe wikipedia.
Da hast du wohl recht! 😉
Ich wundere mich nur immer wieder, wie solche (z.T. ziemlich seltsamen) Namensänderungen zustande kommen.
Kitchener hat mir schon noch was gesagt. Habe mal eine Biographie über Churchill gelesen, in der er auch vorkam. (Schillernde Figur übrigens, der gute Churchill.)