Das Studium der Alten Geschichte umfasst die griechisch-römische Welt der Antike. Dieses Gedicht über eine Statue des Pharao Ramses II. (griechisch „Ozymandias“) ist einer der Gründe, weshalb ich finde, dass ich mich nicht unbedingt zur Althistorikerin eigne:
Percy Bysshe Shelley (1792-1822): Ozymandias
I met a traveller from an antique land,
Who said — „two vast and trunkless legs of stone
Stand in the desert … near them, on the sand,
Half sunk a shattered visage lies, whose frown,
And wrinkled lips, and sneer of cold command,
Tell that its sculptor well those passions read
Which yet survive, stamped on these lifeless things,
The hand that mocked them, and the heart that fed;
And on the pedestal these words appear:
My name is Ozymandias, King of Kings,
Look on my Works ye Mighty, and despair!
Nothing beside remains. Round the decay
Of that colossal Wreck, boundless and bare
The lone and level sands stretch far away.“ —
— Quelle: http://rpo.library.utoronto.ca/poem/1904.html
Warum? – Ganz einfach: Jedesmal, wenn ich mit epigraphischen Quellen (= antiken Inschriften) arbeiten muss, denke ich unwillkürlich an dieses Gedicht und den Ausdruck der Vergänglichkeit menschlicher Gestaltungsfähigkeit, den es für mich verkörpert.
Wenn ich beispielsweise eine Grabinschrift des römischen Bürgers „–ilius“ vor mir liegen habe, die von einem verwaschenen, teilweise zerstörten bearbeiteten Steinblock stammt, kann ich nicht anders als daran zu denken, dass die Inschrift wahrscheinlich das Einzige ist, das von diesem Menschen übrig geblieben ist: Sie ist zum großen Teil zerstört. Nicht einmal sein Name blieb der Nachwelt erhalten!
Diese „romantische“ (im Sinne der Epoche) Herangehensweise ist vielleicht das Richtige für eine Literaturwissenschaftlerin, aber nicht unbedingt für eine Althistorikerin… „Mein“ Gebiet in der Geschichte beginnt also erst ab dem Mittelalter. 😉
Mich würde wohl gerade die Antike reizen, weil wir darüber so wenig gemacht haben. Das Mittelalter haben wurde bei uns nur über die verschiedenen Königshäuser abgehandelt, schade eigentlich, denn ich denke, das Mittelalter hat mehr zu bieten.
Als ich mit dem Studium anfing, dachte ich, mich würde die Antike mehr interessieren als das Mittelalter. Mittlerweile ist es genau umgekehrt – und du denkst natürlich richtig: das Mittelalter ist wesentlich vielfältiger und spannender als das Bisschen, das einem darüber in der Schule vermittelt wird. Ich habe jetzt nicht in den niedersächsischen Lehrplan geschaut, aber ich vermute mal, dass da auch die ca. 1000 Jahre des Mittelalters in ein einziges Schuljahr gequetscht wurden…
In ein ganzes Schuljahr wäre toll gewesen. Nein es war ein Halbes. Mich würde es auch freuen bzw. es hätte mcih gefreut, wenn man mehr über die Lebensweise der Menschen erfahren hätte, über die Hanse ect. Ich denke, da kommt grad auch der Erdkundler durch 😉 Die Pest haben wir, dank einer tollen Referendarin, in der 11 gemacht, weil wir sie gebeten hatten. Dabei stand es nicht im Lehrplan. Sie hat wirklich einen super Unterricht gemacht ^^