Shakespeare-Challenge 2012: Romeo and Juliet (1)

Dieses Jahr nehme ich an einer Shakespeare-Challenge teil; hier findet ihr meinen Organisationspost dazu. Das Buch, das für den Januar zu lesen war, ist „Romeo and Juliet“. Gelesen habe ich die Version auf opensourceshakespeare.org. Die Fragen, die Karla dazu gestellt hat, sind die folgenden:

1) Was gefällt Euch an dieser Tragödie gut bzw. nicht so gut?
Am besten gefällt mir die Fechtszene zwischen Mercutio und Tybalt (Act III, Sc. 1) und dass Mercutio über seinen eigenen nahenden Tod immer noch Witze reißen kann. Überhaupt mag ich Mercutio.
Nicht so gut gefällt mir das ganze Liebesgesäusel. Ja, sorry, ich weiß, dass das zu den berühmtesten Versen der Weltliteratur zählt – „It was the nightingale, and not the lark / That pierced the fearful hollow of thine ear“ (Act III, Sc. 5, V. 2099-2100) und so -, aber mit Liebesgeschichten kann ich schlicht und ergreifend nicht so viel anfangen. Das soll aber nicht heißen, dass ich Shakespeare generell nicht mag; „Macbeth“ und „Hamlet“, die in der Challenge als nächstes anstehen, mag ich z.B. sehr, sehr gern. Ich hab‘ nur keinen rechten Sinn für Liebesdramen…

2) Würden Romeo und Julia heute noch als Paar bestehen (inkl. Begründung)?
Na ja, Baz Luhrmann hat mit seinem Film „Romeo+Juliet“ wohl gezeigt, dass er durchaus dieser Meinung ist… Sprich, dass es moderne Adaptionen des Stoffes gibt, deutet für mich gewissermaßen auch darauf hin, dass diese Liebesgeschichte in die heutige Zeit übertragen werden kann. Dass die Geschichte vielfach adaptiert wird oder dass es zahlreiche intertextuelle Referenzen auf „Romeo and Juliet“ in anderen literarischen Werken gibt, zeigt, denke ich, auch auf die „Zeitlosigkeit“ des Konzepts einer Liebe über alle Hindernisse hinweg.

3) Welche Bücher mit ähnlichem Liebeshintergrund fallen Euch dazu ein?
Also, Anspielungen gibt es natürlich zuhauf… Auf Anhieb fällt mir z.B. ein, dass in „Twilight“ von Stephenie Meyer – meine Meinung dazu kann man hier nachlesen – teilweise holzhammerartige Anspielungen darauf gemacht werden. Und man könnte natürlich jedes Liebesdrama, in dem die beiden Liebenden wegen widriger äußerer Umstände nicht zusammenkommen können, mit „Romeo und Julia“ vergleichen. Mit Blick auf das Letztgenannte gewissermaßen auch Goethes „Leiden des jungen Werthers“: Wie „Romeo und Julia“ ein Werk, das viele Leute sicher ganz toll finden, das vom ästhetischen Standpunkt definitiv über jeden Zweifel erhaben ist, das ich aber trotzdem nicht mag – wegen des allzu affektiert liebeskranken Protagonisten. Und genau wie bei Shakespeare heißt das nicht, dass ich Werke von Goethe generell nicht mögen würde – immerhin ist „Faust“ ja eines meiner absoluten Lieblingsbücher (bzw. -dramen)…

4) Was macht gerade diese Tragödie von Shakespeare Eurer Meinung nach bis heute so besonders?
Wenn nach der Meinung anderer gefragt würde, wäre die Antwort wohl „die Geschichte einer Liebe über alle Hindernisse hinweg, die tragisch endet“. Wenn die Frage aber nach meiner eigenen Meinung geht, lautet die Antwort: Das frage ich mich auch schon seit Jahren. Wie schon geschrieben, bin ich kein besonderer Fan von Liebesgeschichten, und „Macbeth“ oder „Hamlet“ mag ich deutlich lieber als diese Shakespeare-Tragödie.

5) Was ist Euer Lieblingszitat?
„No, ‚tis [i.e. Mercutio’s wound is] not so deep as a well, nor so wide as a
church-door; but ‚tis enough,’twill serve: ask for
me to-morrow, and you shall find me a grave man. I
am peppered, I warrant, for this world.“
(Mercutio in: Romeo and Juliet, Act III, Sc. 1, V.  1602-1604.)
Eine Begründung habe ich ja schon unter 1) geliefert. „Grave“ (as opposed to „merry“) kann man hier als Anspielung darauf verstehen, dass Tote im Grab (in the grave) keine Witze mehr machen können.

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