Ein wenig Neues über „Ken“

25. August 2014

Falls sich jemand unter euch fragen sollte, ob ich eigentlich immer noch Geschichten schreibe und was denn aus meiner „Ken“-Geschichte (Arbeitstitel) geworden ist: In den letzten Wochen und Monaten habe ich wenig Fiktionales geschrieben, weil ich mit den nichtfiktionalen Texten, die ich für die Uni produziere, verhältnismäßig ausgelastet bin (und mit diversen anderen wichtigen Teilen meines real life, die in diesem Blog nicht das Thema sein sollen).

Mir ist allmählich klar geworden, dass es zu nichts führt, wenn ich nur drauflos schreibe: Für die „Ken“-Geschichte brauche ich einen Plot, es führt kein Weg daran vorbei. Da gibt es einfach zu viele Charaktere, die den ihnen zugedachten Platz ausfüllen sollen – und zwar so, dass sie sinnvoll zum Fortschreiten der Geschichte beitragen, statt „Nebenschauplätze“ zu schaffen, die mit dem eigentlichen Plot nicht viel zu tun haben. Einzelne Fortschritte gibt es dabei auch zu vermelden; so haben zwei Charaktere und ihre Leben, die bisher eher solche „Nebenschauplätze“ waren, mittlerweile ihren festen Platz in der Geschichte gefunden.

Was mir immer noch einiges an Kopfzerbrechen bereitet, ist die Auflösung der Agenten-/Krimi-Storyline. Dieses Problem ist immer noch eng mit dem Ursprung der Geschichte verknüpft: Als ich 12 Jahre alt war, war die Stadt „Diamantia“ (heute: Haal, so benannt nach dem dort betriebenen Salzbergbau) ja noch die Hauptstadt eines Königreichs mit Engeln und Dämonen, und der Endkampf der zwischen übernatürlichen Kräften. Das war in gewisser Weise einfacher, aber – wie ich zunehmend fand – auch langweiliger. Deshalb gab es drei grundlegende Änderungen in meiner fiktionalen Welt:

  • Königreich? Nein, danke – ein Parlament muss her.
    Gesagt, getan; die Königin kann aber gerne formelles Staatsoberhaupt bleiben. Ob ein Präsident repräsentiert oder eine Königin, ist ja eigentlich egal, solange keiner davon zu viel Macht hat. Keine Präsidialdemokratie; die Regierung muss sich aus den Mehrheitsverhältnissen im Parlament ergeben. (Typisch ich, kann nicht mal raus aus meiner politischen Haut, wenn ich fiktionale Texte schreibe.)
  • Engel und Dämonen? Zu schwarz-weiß; das Interessante sind doch die Graustufen zwischen „Gut“ und „Böse“. Also Menschen.
  • Magie/übernatürliche Elemente? Ich bin mir schon seit längerem sicher, dass Kens Welt keine Welt der Magier oder Hexer ist, möchte mich aber nur ungern von einzelnen leicht „übernatürlichen“ Elementen (die Augen seines Cousins Johannes!) trennen. Allerdings lassen die sich ja vielleicht auch einfach nur mit Genetik, Lichteinfall und einem gewissen Charisma erklären… Also keine Magie.

Das Hauptproblem, das ich nun noch habe, hängt mit folgender Entscheidungssituation zusammen:

  • Fiktionale Parallelwelt, Alternate Reality oder reale Welt?
    Das Pendel schlägt schon seit Längerem eher Richtung Alternate Reality aus: Ken ist Halb-Engländer, ein anderer Charakter ist Ire. Das Problem ist, dass ich in dem Augenblick, in dem ich Haal (eine Namensänderung ist möglich) verorten will, auch Karten zeichnen muss, die dem Land um die Stadt damit automatisch konkrete physische Gestalt geben müssten. Und da Haal sich in meiner Vorstellung nun mal in Mitteleuropa befindet – und die Grenzen in Mitteleuropa aufgrund jahrhundertelanger politischer und militärischer Auseinandersetzungen so geworden sind, wie sie heute sind –, muss man da ganz schön aufpassen, damit einem am Ende nicht Geschichtsklitterung oder Revisionismus vorgeworfen werden kann. (A history student is writing, after all.) Um das zu vermeiden, böte sich Haal z.B. als Hauptstadt eines wirtschaftsstarken Kleinfürstentums im Alpenraum an, bei dem einfach etwas fiktionale Landmasse hinzugefügt wird, um die Grenzen z.B. der Schweiz unberührt zu lassen. Diese Idee hatte aber schon Cassandra Clare mit ihrem Land Idris in „Die Chroniken der Unterwelt“ (The Mortal Instruments). Und ich zögere, einfach ein fiktionales Liechtenstein zu wählen, da ich über die Geschichte und Kultur Liechtensteins – nun ja – praktisch nichts weiß, mich also erst einarbeiten muss. (Zumindest wäre es eine konstitutionelle Monarchie…)

Kurzum, da gibt es noch einige grundlegende Probleme zu lösen…


Liebsten Award

26. März 2014

Yve hat mich für den Liebsten Award nominiert. Dann werde ich ihre Fragen mal beantworten! 🙂

Die Regeln:
Verlinke die Person, die Euch nominiert hat.
Beantworte die 11 Fragen, die die Person Euch gestellt hat.
Sucht Euch 11 Blogger, die unter 200 Follower haben und nominiert sie.
Überlegt Euch selbst 11 Fragen für Eure 11 Nominierten.

1. Was war der Grund, warum du deinen Blog/ deine Page gestartet hast?
Ursprünglich ging es mir darum, v.a. über meine „Ken-Geschichte“ zu informieren. Die liegt leider schon seit ein paar Semestern angefangen herum, ohne dass vor meinem Examen Zeit in Sicht ist, um sie fertig zu schreiben – aber das Examen geht erst einmal vor. Jetzt geht es mir darum, über alle Themen zu schreiben, die mich in dem Moment, in dem ich einen Beitrag schreibe, sehr beschäftigen – allerdings über nichts zu Privates, denn meine Privatsphäre gehört mir.

2. Wie viele Jahre bist du jetzt schon dabei?
Die Homepage „Gedankenwald“, aus der der Blog „Himmelsnetz“ hervorgegangen ist, besteht seit 2007, also seit sieben Jahren.

3. Was ist dein Lieblingsbuch?
Schwierige Frage … Ich möchte sie mal so beantworten: Die beiden Dramen, die mich in meinem Denken am meisten beeinflusst haben, sind sicherlich „Dantons Tod“ von Georg Büchner und „Faust I“ von Goethe.

4. Welches Buch hat dich einmal positiv überrascht?
Noch schwierigere Frage … Vielleicht auch wieder „Faust I“, weil ich nicht gedacht hätte, dass ich es so mögen würde. Außerdem Marlowes „Doctor Faustus“, das ich erst spät gelesen habe, weil ich befürchtete, dass ich es nicht mögen würde, weil Faustus am Ende doch verdammt wird. Völlig grundlos, denn es ist – wie immer bei Marlowe, dessen Werk ich mittlerweile ziemlich gut kenne – längst nicht so einfach. Ich glaube z.B. nicht, dass Marlowes Faustus wie im Faust-Volksbuch von 1587 von Anfang an zwangsläufig zur Hölle fahren muss, weil er den Teufelspakt unterzeichnet hat. Wenn er seine Sünde nicht für zu groß hielte, um sie bereuen zu können, würde er m.E. seinem Schicksal schon entrinnen können.

5. E-Book oder doch gedruckt?
Generell mag ich gedruckte Bücher lieber, aber mittlerweile lese ich auch E-Books.

6. Und warum?
Um mal einen völlig „unsentimentalen“ Grund zu nennen: Die meisten E-Books geben nicht die Seitenzahlen der Druckausgabe wieder. (Dabei wäre das doch ganz einfach, man müsste nur am Anfang einer neuen Seite die Seitenzahl in eckigen Klammern schreiben…) Da ich aus meinen Büchern meistens zitiere – auch aus Unterhaltungsliteratur, z.B. hier auf diesem Blog -, haben E-Books aus meiner Sicht einen klaren Nachteil. Außerdem schreckt mich der Kopierschutz ab – gedruckte Bücher kann ich verleihen, wieso E-Books nicht? Mich stört auch, dass man nicht von einem Anbieter zum anderen wechseln kann, v.a. nicht vom Format für Amazon Kindle zu anderen E-Readern, sodass man, wenn man sich für den Kindle entscheidet, an Amazon gefesselt bleibt. Und Amazon ist, wenn man sich sowohl für englischsprachige als auch für deutschsprachige Literatur interessiert, nun mal derzeit der Anbieter mit der größten Auswahl. Hoffentlich fällt der Kopierschutz mal und es gibt ein einheitliches Format … bei digitalisierter Musik kam das ja auch irgendwann. Leider ist in den Kindle aktuell auch noch keine Technologie implementiert, mit der man PDFs zur besseren Lesbarkeit umbrechen kann, was ich für Arbeiten für die Uni mit gescannten wissenschaftlichen Aufsätzen vorteilhaft fände.

Andererseits ist es super, dass man sich bei Amazon viel ältere Literatur mit abgelaufenem Copyright kostenlos als E-Book herunterladen und sie dann auf dem Kindle oder einem Reader am Computer lesen kann. Momentan lese ich Tucholsky, den ich einfach großartig finde, wenn ich mich in Arbeitspausen vor dem Computer entspannen und mal lachen möchte.

7. Deine größte Angst?
Eine die Lebensqualität einschränkende Krankheit zu bekommen.

8. Wenn du einen Wunsch erfüllt bekommen würdest, egal welcher, was wäre es (mehr Wünsche zählen nicht 😉 )
Aus dem Referendariat unmittelbar in den bayerischen Schuldienst übernommen zu werden, und zwar auf einer Planstelle! (Die Einstellungschancen sind mit meiner Fächerkombination momentan auch mit gutem Examen so mies, dass letztens nicht mal mehr ein offizieller Schnitt angegeben werden musste…)

9. Was war dein Lieblingsfilm als Kind?
War? Ist! „Asterix erobert Rom“, wegen der göttlichen Szene mit dem Passierschein A 38 … oder doch 39?! 😉

10. Wenn du mit deinem jetzigen Wissen dein Leben noch einmal neu starten könntest, würdest du es tun?
Ich würde vielleicht ein paar Fehler nicht wiederholen, aber nichts grundsätzlich anders machen. Es würde sich m.E. nicht lohnen, wegen dieser Fehler noch mal ganz von vorne anzufangen. Mein Leben passt schon so, wie es ist. Ergo: Nein.

11. Welches ist dein liebstes Betriebssystem? Windows, Mac, Linux?
Linux kann ich nicht beurteilen, weil ich es nie benutzt habe. Mit Windows habe ich mich in der Vergangenheit ständig herumgeärgert und muss mich auch bei PCs an der Uni noch ab und an mit Abstürzen und anderen Tücken herumärgern. Mit meinem Mac „flutscht“ es dagegen. Also Mac.

Es folgen meine elf Fragen, die ich aber – wie schon beim letzten Mal, als mir Alex ein Blockstöckchen zugeworfen hat – nicht an bestimmte Personen weiterreichen werde, zumal ich auch keine 11 Blogs mit unter 200 Followern kenne. Wer sie beantworten möchte, kann seinen entsprechenden Post gerne in einem Kommentar zu diesem Eintrag verlinken.

  1. Magst du Tee? Wenn ja, welchen?
  2. Welche der drei Gattungen magst du am liebsten – Epik, Lyrik oder Dramatik?
  3. Welches Sach- oder Fachbuch hast du zuletzt gelesen?
  4. Welches fiktionale Buch hast du zuletzt gelesen?
  5. Welche Lieder oder Musikstücke verbindest du mit diesem Buch?
  6. Welchen schon verstorbenen Autor hättest du am liebsten mal getroffen?
  7. Was war für dich die ungewöhnlichste Stadt, die du je gesehen hast?
  8. Hältst du dich eher für eine „Nachtigall“ (spät wach, spät ins Bett) oder eine „Lerche“ (früh auf, früh ins Bett)?
  9. Hast du ein Haustier und wenn nein, hättest du gerne eines?
  10. Mit welcher (demokratischen!) politischen Partei kannst du am wenigsten anfangen?
  11. Wenn du nicht in dem Land leben würdest, in dem du lebst – in welchem Land würdest du leben wollen?

Immerwährende 365-Tage-Kalender

28. Juli 2013

Nachdem ich in meinem Eintrag vom 27. Juli 2013 auf den Paperblanks-Kalender eingegangen bin, das Geburtstagsgeschenk für meinen Vater, möchte ich nun auf das Namenstagsgeschenk für meine Oma zu sprechen kommen: einen immerwährenden 365-Tageskalender mit je einem Bild und einem Spruch pro Tag von Weltbild, 365 Weisheiten der Welt. Ich habe diesen Kalender ausgewählt, weil meine Oma schöne Bilder mit Sprüchen dazu sehr gerne mag. Tatsächlich hat sie sich sehr darüber gefreut. 🙂

Was mich betrifft, ist es zwar nicht so, dass ich Zitate und schöne Bilder grundsätzlich nicht mag, aber mir sind politische Statements deutlich lieber – oder solche Zitate, die (obwohl vom Verfasser natürlich nicht beabsichtigt) manchmal geradezu erschreckend prophetisch wirken:

Und eh‘ ihr einen Schläger
Erhebt zum Völkermord,
Sucht unsern Bannerträger,
Das freie Wort!

— 2. Strophe des Gedichts „Das freie Wort“ von Georg Herwegh (1817-1875) aus der Sammlung „Gedichte eines Lebendigen“, Teil 1 (1841)

Sprüche wie „Das Glück ist das Einzige, das sich verdoppelt, wenn man es teilt“ sind dagegen weniger mein Fall – solche „Weisheiten“ finde ich platt und banal. Meine Oma nicht. Das ist ihr gutes Recht, aber es ist auch mein gutes Recht, diese Sprüche nicht zu mögen.
(Laut Wikipedia ist das Sprichwort mit dem doppelten Glück übrigens aus China; andere Internetstimmen schreiben es Albert Schweitzer zu. Vielleicht hat es ja auch einfach irgendein Sprüchekompilator mal selbst erfunden.)

Was ich unter einem „schönen Bild“ verstehe, ist vermutlich auch nicht ganz dasselbe wie das, was meine Oma dazu zählen würde: Blumen gehören nämlich nicht dazu, Wald und v.a. Wasser dagegen schon – Hauptsache, viel Dunkelgrün und Blau oder Gelb. Aber was rede ich – ihr seht ja das Design meines Blogs. Deshalb ist der „Weisheiten der Welt“-Kalender genau das Richtige für meine Oma – nicht für mich. Aber das Geschenk soll ja dem Beschenkten gefallen und Freude bereiten – nicht dem Schenkenden. Ergo: Ziel erfüllt! 🙂

Blatt vom 1. Juli aus dem Kalender "365 magische Momente"

Blatt vom 1. Juli aus dem Kalender „365 magische Momente“

Kunst und v.a. Architektur gehören für mich auf jeden Fall und ganz besonders zu den „schönen Bildern“, z.B. der romanische Kreuzgang eines Klosters oder gotische Kathedralen. Deshalb besitze ich selbst den immerwährenden Tageskalender Eine Reise ins Mittelalter. 365 magische Momente von Pattloch (Verlagsgruppe Droemer Knaur), an dem mich aber mitunter extrem stört, dass nirgends angegeben ist, was denn nun genau auf diesem oder jenem Bild zu sehen ist. Gut, ich erkenne schon ein paar Abbildungen, z.B. am 1. Juli die Tapisserie mit der „Jungfrau mit dem Einhorn“ als Symbol für Eitelkeit aus dem Pariser Musée de Cluny. Aber alles kenne ich eben auch nicht. Sogar das Wenigste.
Etwas besser ist es bei den Zitaten. Bei den Textzeilen „Das muss ein Armseliger sein, der nicht lebt und nicht liebt unter des Sommers Herrschaft“, ebenfalls für den 1. Juli, ist immerhin angegeben, dass sie „aus den Carmina Burana“ seien. Dass sie präzise gesagt aus „Ecce gratum“ (Nr. 143) stammen und im lateinischen Original „illi mens est misera/ qui nec vivit/ nec lascivit/ sub Estatis dextera“ heißen, könnte man sich aber auch dann leicht ergoogeln, wenn man weder von der Benediktbeurer Liederhandschrift noch von Carl Orffs szenischer Kantate je zuvor gehört hätte. Bei den Sprüchen ist es also schon in Ordnung, aber bei den Abbildungen ist es wirklich schade. Der Bildnachweis nennt leider nur die Rechteinhaber. Vermutlich stört es 95% der Käufer dieses Kalenders auch überhaupt nicht, dass genauere Quellenangaben bei den Bildern fehlen, aber ich empfinde es an dem sonst schönen Kalender als Manko. In mir schlägt halt ein Historiker-Herz.
Zur Ehrenrettung des Kalenders muss man auch sagen, dass er trotz des romantisch-mittelalterverklärenden Titels wirklich geschmackvoll ist. Und der Geschichtsdidaktiker in mir, der „zu ästhetisierend“ sagt, darf jetzt einfach mal ruhig sein… Außerdem: Selbst wenn ich hier kritisiere, dass der Kalender keine didaktischen Standards einhält – ich hab ihn mir gekauft, er steht auf meinem Schreibtisch, ich blättere ihn jeden Tag um, er gefällt mir. Punkt.


Paperblanks Kalender Midi und Korsch Premium Timer Big im Vergleich

27. Juli 2013

Wie Leser meines Blogs spätestens nach meinem Eintrag vom 5. Januar 2013 wissen, habe ich eine Schwäche für schöne Kalender und Notizbücher. Durch den Geburtstag meines Vaters und den Namenstag* meiner Oma hatte ich neulich wieder Gelegenheit, dieser Schwäche nachzugeben und gleichzeitig zwei geliebten Familienmitgliedern eine Freude zu machen. Und – das Allerwichtigste – beiden hat mein jeweiliges Geschenk sehr gefallen! 🙂

Während ich auf das Geschenk für meine Oma in meinem nächsten Eintrag zu sprechen komme, möchte ich jetzt einmal das Geschenk für meinen Vater, einen Terminkalender von Paperblanks, genauer unter die Lupe nehmen und ihn mit einem ähnlichen Timer des Korsch-Verlags vergleichen.

paperblanks Kalender Midi "Zartrosa" und Korsch Premium Timer Big "Eule"

paperblanks Kalender Midi „Zartrosa“ (links) und Korsch Premium Timer Big „Eule“ (rechts)

Meine Auswahl

Für meinen Vater habe ich einen Kalender mit Verso-Wochenüberblick für 2014 von Paperblanks ausgewählt, der das gleiche Format hat wie der Korsch-Timer Big mit dem Motiv „Ballon“, den er sich letztes Jahr selbst gekauft hat: Links die Tage der Woche, rechts viel Platz für Notizen. (Vergleichbar für 2014 ist z.B. der Timer mit dem Motiv „Eule“, das ich selbst für 2013 gewählt hatte.) Ich hatte mir überlegt, dass ich mit meinem Geschenk nicht viel falsch machen kann: Einen Timer fürs Büro braucht mein Vater sowieso wieder und wenn er das Format schon einmal selbst ausgewählt hat, dann kann es für seine Zwecke nicht ungeeignet sein.
Das Midi-Format bei Paperblanks (ca. 18×13 cm) entspricht etwa dem des Korsch Premium Timers „Big“. Was das Motiv betrifft, habe ich mich für ein Ornamentmuster aus der Silberfiligran-Kollektion von Paperblanks mit dem etwas irreführenden Namen „Zartrosa“ entschieden (siehe z.B. bei Amazon).

Wie ich in dem kleinen Schreibwarenladen gesehen habe, in dem ich den Kalender gekauft habe, gehört das „Zartrosa“-Notizbuch übrigens zu dem Teil der Kollektion, der sich durch einen auf „alt“ getrimmten Papierschnitt auszeichnet. Auf die Kalender mit diesem Motiv trifft das aber nicht zu.

Vergleichspunkte

Vorteilhaft ist gegenüber den Premium Timern von Korsch, dass das Paperblanks-Papier eine bessere Qualität hat und dass sich rechts unten auf der Seite auch ein Monatsüberblick befindet. Außerdem gibt es bei Paperblanks mehr Seiten für Notizen und gleich zwei (!) Lesebändchen. Dass für Samstag und Sonntag genauso viel Platz vorgesehen ist wie für die anderen Wochentage, finde ich persönlich vorteilhaft; mein Vater dürfte es eher als Nachteil sehen, weil er an diesen Wochentagen so gut wie nie Termine hat. Das Adressbuch ist bei den Paperblanks-Kalendern nicht in den Kalender integriert, sondern steckt zusammen mit ein paar abreißbaren Notizzetteln hinten in der Faltinnentasche. (Finde ich aber gut, weil mein Vater und ich ohnehin die meisten Adressen in unseren Handys gespeichert haben.) Während die Premium Timer Big von Korsch 2013 alle eine magnetische Verschlussklappe hatten, wird der Paperblanks-Kalender – wie auch alle Korsch-Timer für 2014 – durch ein Elastikband verschlossen. Die Verschlussklappen-Variante gibt es bei Paperblanks prinzipiell auch, aber nicht für jedes Motiv. Was man lieber mag, ist sicherlich Geschmackssache; bei mir ist es eher die Verschlussklappe, weil sie sich als zusätzlicher Einmerker nutzen lässt.

Fazit

Insgesamt gefällt mir der Paperblanks-Kalender Midi ein wenig mehr als der Premium-Timer Big von Korsch, vor allem wegen der im Vergleich besseren Papierqualität. Schön verarbeitet, optisch ansprechend und auf jeden Fall sehr zu empfehlen sind aber beide Timer-Varianten. Der Paperblanks-Kalender kostet nach UVP** eben rund vier Euro mehr.

Korsch Premium Timer XL18 "Antik-Blau" (mit Bleistift)

Korsch Premium Timer XL18 „Antik-Blau“ (mit Bleistift)

Meine Wahl für 2014

Was mich selbst betrifft, habe ich mich übrigens für einen Korsch Premium Timer XL18 (18-Monats-Kalendarium, Anfang Oktober 2013 bis Ende März 2015, etwas schmaler und etwas höher als DIN A5) mit dem Motiv „Antik-Blau“ entschieden. Der Grund dafür ist, dass ich meinen Premium Timer Big mit dem Motiv „Eule“ immer extrem dicht beschrieben habe (aber gereicht hat er immer!) und hoffe, dass ich mit dem etwas größeren Format ab dem nächsten Semester nicht mehr so winzig klein schreiben muss. Das war auch der Grund, weshalb ich überhaupt schon wieder nach Timern Ausschau gehalten habe. Außerdem brauche ich wegen des 18-Monats-Kalendariums dann nicht mitten im Wintersemester 2013/14 den Timer zu wechseln.


* In der Generation meiner Oma wurde der Tag des bzw. der Heiligen, nach dem man benannt war, noch mehr gefeiert als der eigene Geburtstag.
** unverbindlicher Preisempfehlung (des Herstellers, an die sich Geschäfte gerade bei Schreibwaren zwar häufig halten, die sie aber grundsätzlich auch unter- oder überbieten dürfen)


Neues Jahr, neuer Terminkalender

5. Januar 2013

Da wohl die meisten Menschen im neuen Jahr auch mit einem neuen Terminkalender beginnen, möchte ich heute einmal meine Terminplaner und Notizbücher vorstellen.

bpb-Timer, Favole Agenda, Premium Timer Eule, Clairefontaine-Notizbuch

bpb-Timer, Favole Agenda, Premium Timer Eule, Clairefontaine-Notizbuch

bpb-Timer 2012/13

Neues Jahr, neuer Terminkalender: Das ist bei mir nicht unbedingt der Fall. Mein Hardcover-Timer von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) umfasst ein Schuljahr und ist deshalb eigentlich besser für meine Zwecke geeignet, da er die Semesteraufteilung an der Uni eher widerspiegelt als ein Jahreskalender. Ich nutze ihn vor allem dafür, tagesbezogene Termine aufzuschreiben, um Vorträge und Deadlines nicht zu vergessen. Also so etwas wie „17.30 (Ort) Referent: Vortragstitel“ oder „Abgabetermin Essay XY“.
An diesem Kalender mag ich besonders, dass er für jeden Tag soziopolitisch relevante Informationen liefert, meist mit einem Internetlink. Das Timer-Thema ist dieses Schuljahr „Konsum“, die Sprache der heutigen Woche – passend zur Neujahrsansprache des kleinen Diktators – Koreanisch. Zu jedem Samstag erhält man außerdem einen Lexikontext zum Thema „Wirtschaft“ (diesmal: Immissionen).
Wer sich einmal einen Eindruck über den Aufbau des bpb-Timers verschaffen möchte, findet hier eine digitale Version.
Ich habe meinen bpb-Timer 2012/13 übrigens von der verantwortlichen Redaktion geschenkt bekommen. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank dafür! 🙂

Korsch Premium Timer Big „Eule“ 2013

Mein Vater hat sich vor ein paar Wochen den gleichen Kalender mit dem Motiv „Ballon“ von Wendy Paula Patterson gekauft und ich war hin und weg, als ich das Innenleben sah: Die Woche auf der linken Seite, auf der rechten ganz viel Platz für die To-Do-Liste der Woche: Referate, Hausaufgaben usw. Da ich dieselbe Lehrveranstaltung ja nur einmal in der Woche habe und unter der Woche insgesamt nur sporadisch dazu komme, meine Liste abzuarbeiten, ist der Premium Timer für mich also die perfekte Ergänzung zum bpb-timer. Ersetzen kann er ihn aber nicht – die linke Spalte bietet für meine Termine leider zu wenig Platz, und die vielen Infos des bpb-Timers würde ich auch vermissen. Dafür finde ich die Zeichnung der Eule auf dem Korsch-Buchcover sehr hübsch.
Hier der Link zur Homepage von W. P. Patterson mit dem Blog-Eintrag über die Timer: http://www.mulberry-muse.com/?p=42

Von oben nach unten: bpb-Timer, Favole Agenda, Premium Timer Eule, Clairefontaine-Notizbuch

Von oben nach unten: bpb-Timer, Favole Agenda, Premium Timer Eule, Clairefontaine-Notizbuch

Favole Agenda 2013

Diesen Jahreskalender habe ich von meiner Brieffreundin Yve zu Weihnachten bekommen – vielen lieben Dank! 🙂 Er enthält Bilder der spanischen Illustratorin Victoria Francés, die auch das Artwork der selbstbetitelten CD der französischen Neoklassik-Band Dark Sanctuary (http://www.dark-sanctuary.com) gestaltet hat. Für Schauerromantik hatte ich schon immer eine Schwäche…
Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Kalendern nutze ich ihn nicht als Tageskalender. Er ist so aufwändig gestaltet, also eigentlich viel zu schade für Termine oder To-Dos… Nein, darin möchte ich in diesem Jahr ein paar Notizen über meinen vergangenen Tag festhalten. Kein „Tagebuch“ im eigentlichen Sinne also, aber eine kurze Erinnerung.

Clairefontaine Kladde A5 dunkelblau, liniert mit Fadenbindung

Dieses Buch beschreibe ich von hinten und von vorne: Auf der einen Seite ist es ein „ganz normales“ Notizbuch z.B. für Referatbesprechungen, auf der anderen ein Kurrentschrift-Tagebuch. Anfang dieses Semesters habe ich es angefangen, um mich in der deutschen Kurrente zu üben (vgl. http://www.kurrentschrift.net). Ungefähr lesen (abhängig von der Handschrift des Schreibers) kann ich diese Schrift seit meinem ersten Paläographiekurs; die meisten Historiker können es (durch mehr Übung deutlich besser als ich). Ich finde, die Schrift sieht schön aus, und wollte deshalb lernen, sie zu schreiben. Das ist mir recht schnell gelungen, auch wenn ich mich im Eifer des Gefechts regelmäßig bei M und W bzw. bei P und R verschreibe. Ab und zu schreibe ich darin z.B. Erlebnisse aus meinem Uni-Alltag hinein.

Natürlich könnte man das alles auch anders organisieren. Mit weniger Büchern. Aber das wär‘ ja langweilig…


Auf ein Neues!

1. Januar 2013

Ich wünsche euch allen ein glückliches und erfolgreiches neues Jahr 2013!

Für mich dieses Jahr ein Muss, während ich mir das Silvesterfeuerwerk angesehen habe (selbst geknallt wird nicht, ich ziehe den Fenster-Logenplatz vor):

I ♥ Handel! Egal, ob man Händel jetzt als Engländer betrachtet (aus Sicht der Engländer) oder als Deutschen (aus Sicht der Deutschen). 😉 Die von Jordi Savall dirigierte Fassung mit Barockinstrumenten gefällt mir besonders.

In den letzten Monaten habe ich wenig von mir hören lassen. Ich hatte ziemlich viel zu tun, da ich jetzt ein Doppelstudium mache und auch in meiner sonstigen Arbeit ziemlich eingebunden war.

Vorsatz fürs neue Jahr: Wieder mehr bloggen. 🙂


Ungelesene Bücher

12. August 2012

Nach langer Abwesenheit melde ich mich mal wieder auf meinem Blog. Der Grund für die lange „Funkstille“ war ein sehr arbeits- und ereignisreiches Sommersemester. Nachdem ich die Anzahl meiner Leistungspunkte durchgezählt hatte, war mir auch völlig klar, wieso ich aus der Arbeit kaum mehr herauskam: Ca. 30 LP sind „Standard“, etwa 40 sind gut machbar, und ich zählte rund 50. 28 davon bekomme ich allerdings nur, wenn ich in den Semesterferien noch zwei Hauptseminararbeiten und zwei Essays schreibe – meine Aufgabe während der nächsten Wochen.

Arbeitsbedingt habe ich die „Shakespeare-Challenge“ nicht weiter verfolgt. Es gab dazu zwar keine Posts mehr auf Karlas Buchkolumne (bzw. der letzte Eintrag überhaupt ist vom 24. April), aber wie im Februar geschrieben, hätte ich mir ja auch einfach selbst Texte aussuchen können. Habe ich dann aber nicht gemacht – zumal es noch genug andere Bücher gibt, die ich zur Zeit sehr gerne lesen möchte. Außerdem möchte ich mein „Baudelaire-Projekt“ wieder aufnehmen, das ich im April unterbrochen habe – nach „Danse Macabre“, Gedicht 97 aus den „Fleurs du Mal“. Jeden Tag ein französisches Gedicht – ist doch eigentlich nicht so schwer, sollte man meinen. Hm. Anscheinend doch. Neujahrsvorsatz nicht eingehalten. Aber das Buch möchte ich trotzdem ganz lesen!

Apropos „andere Bücher, die ich zur Zeit sehr gerne lesen möchte“: da gibt es einen ganzen Stapel. Also, einen imaginären Stapel, de facto stehen die Bücher natürlich alle schön ordentlich im Regal. (Ich habe von meinem Stapel ungelesener Bücher zwar bisher nie abgekürzt als „SUB“ gedacht – das ist nämlich die offizielle Abkürzung der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen -, aber ich weiß, dass manche ihn so abkürzen.) Da gibt es die verschiedensten Sachen: Natürlich die kleine Auswahl, die ihr in der rechten Spalte auf diesem Blog findet und in der die Mann-Familie etwas („etwas“?) überrepräsentiert ist. Sie besteht vor allem aus anspruchsvollen Wälzern, für die mir bisher die Zeit gefehlt hat – zumal ja immer wieder etwas Neues hinzukommt, das ich dann meistens zuerst lese. Warum ich Marlowes „Mephisto“ bisher nicht gelesen habe, liegt dagegen eher daran, dass ich Marlowe zu sehr verehre und mich im Anschluss an das Lesen auch gleich auf Rezeption und Sekundärliteratur stürzen können möchte. (Don’t get me wrong – wenn ich jetzt keine Hausarbeiten schreiben und mir im Anschluss ein Thema für meine Masterarbeit überlegen müsste, würde ich meine gesamten Semesterferien mit Lesen verbringen und natürlich auch die Liste rechts abarbeiten. Habe ich in meiner Schulzeit schließlich auch getan.) Außerdem mehr von Pascal Mercier a.k.a. Peter Bieri – „Nachtzug nach Lissabon“ war wunderschön – und natürlich das hochgelobte „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ von Jonas Jonasson (neulich auch im Regal eines meiner Geschichtsdozenten gesehen – logisch, hat ja auch viel mit Geschichte zu tun, das Buch). Außerdem möchte ich gerne „Die Brücke von Alcàntara“ von Frank Baer lesen, einen historischer Roman, der im maurischen Spanien spielt. Schließlich – last but not least – den (Urban) Fantasy-Jugendroman „The Mortal Instruments 5: City of Lost Souls“ von Cassandra Clare und die beiden letzten „Wicked Lovely“-Bände von Melissa Marr, „Radiant Shadows“ (dt. „Zwischen Schatten und Licht“) und „Darkest Mercy“ (dt. „Aus dunkler Gnade“).

Die Aufzählung ist natürlich nicht vollständig, aber ich möchte es mal dabei bewenden lassen. Nur so viel noch: Für diese Semesterferien habe ich auf Position eins meiner (imaginären) Leseliste den aktuellen „Kluftinger“-Allgäukrimi, „Schutzpatron“, von Volker Klüpfel und Michael Kobr, als zweites Buch „World Without End“ (dt. „Die Tore der Welt“) von Ken Follett und als drittes die Penguin Classics-Edition der nordischen „Vinland Sagas“ über die Reise der Wikinger nach Neufundland. Die beiden ersteren stehen schon ewig (= seit sie erschienen sind, 2011 bzw. 2007 😉 ) auf meiner Liste. Das dritte ist hinzugekommen, nachdem ich wieder einmal das Album „Vinland Saga“ von Leaves‘ Eyes gehört habe.

So viel also erst mal wieder von mir.


Blogstöckchen – 11 Fragen

20. Januar 2012

Alex hat mir ein Blogstöckchen zugeworfen – elf Fragen, die von Blog zu Blog weitergereicht werden.

Regeln:
1) Verlinke die Person, die dich getaggt hat.
2) Beantworte die Fragen, die dir gestellt worden sind.
3) Tagge anschließend 11 weitere Leute.
4) Gib den Leuten Bescheid die getaggt wurden.
5) Stelle 11 Fragen an die, die getaggt wurden.

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1. Bei welchem Film tun dir die 90 Minuten leid, die du dafür verschwendet hast?
Ich sehe schon seit Jahren so wenig fern, dass ich das gar nicht mehr sagen kann. Wenn ich mir einen Film anschaue, wurde der entweder sorgfältig vorausgewählt, oder ich schaue ihn, um zusammen mit Freunden einen Film zu schauen (dann wäre es für mich keine Zeitverschwendung, selbst wenn er nicht gut ist), oder er wird abgeschaltet und ich mache was anderes, bevor ich mich 90 Minuten langweile.

2. Stehst du eher auf Zombies oder eher auf Vampire?
Vampire. Definitiv. Vorzugsweise „richtige“ wie Stokers „Dracula“ oder Polidoris „The Vampyre“ – der geheimnisvolle Gentleman-Blutsauger eben. „Moderne“ Vampir-Versionen mag ich auch, solange es nicht primär um eine Liebesgeschichte geht (Liebesgeschichten finde ich allgemein eher langweilig) oder – das andere Extrem – um hirnlosen Splatter.

3. Wer sollte deiner Meinung nach „Wetten dass..?“ moderieren?
Das ist mir herzlich egal. Ich habe da nur einen Wunsch: Es soll jemand sein, der nicht ständig die Sendezeit überzieht!

4. Welche ist die hässlichste Stadt, die du je besucht hast?
Keine Ahnung. Schönste Städte würden mir eher einfallen. Andererseits hat jede Stadt mit einem alten Industriegebiet eine hässliche Seite…

5. Was erwartest du von der Verfilmung von „Die Vermessung der Welt“?
Bis ich die Frage gelesen habe, wusste ich nicht mal, dass das Buch verfilmt werden soll. Ich sehe das mit eher gemischten Gefühlen, weil Kehlmanns ironischer Schreibstil, der vor allem durch die indirekte Rede transportiert wird, für mich das Buch ausmacht. Ob das in das Medium Film hinübergerettet werden kann? Da bin ich eher skeptisch.

6. Welcher war dein absoluter Glücksmoment des letzten Jahres?
Da gab es sicher mehrere Kandidaten. Vielleicht der Tag Ende Januar 2011, als wir zu Rilkes Grab in Raron (Kanton Wallis, Schweiz) gefahren sind und fasziniert festgestellt haben, dass das spätmittelalterliche Fresko in der Burgkirche links oben die aus Geboten erbauten Mauern des himmlischen Jerusalem zeigt (bitte auf das Bild auf der Seite klicken, dann sieht man in einer Bildstrecke zwei Ausschnitte des Freskos – leider nicht den, den ich meine).
Kann wahrscheinlich nur ein Historiker oder sonstiger Kulturwissenschaftler nachvollziehen… *hust*

7. Schaust du Filme und Serien lieber im Original oder lieber synchronisiert?
Englische und deutsche Filme lieber im Original, alle anderen lieber synchronisiert. Für Französisch im Original reichen meine Sprachkenntnisse noch nicht: ich bekomme zwar mit, worum es ungefähr geht, verstehe aber keine Details.

8. Wofür bist du deinen Eltern am meisten dankbar?
Für ihre Liebe sowie moralische und finanzielle Unterstützung in meinem Studium. 🙂

9. Welcher Sänger/welche Sängerin/welche Band ist deiner Meinung nach total unterschätzt und sollte viel bekannter sein?
Unterschätzt? Midnattsol und Kingfisher Sky.
Wobei es ja viele Bands gibt, die ich sehr mag und die nicht besonders bekannt sind.

10. Welche Tätigkeit hasst du wie sonst nichts?
Behördengänge machen und jegliche Art von Uni-Verwaltungskram. Mit Bürokratie kann man mich jagen.

11. Glaubst du daran, dass die Welt Ende 2012 untergehen wird?
Nein. Dass die Maya für den 21. Dezember 2012 den Weltuntergang vorausgesagt hätten, ist historisch unhaltbarer Unsinn. Soweit ich informiert bin, endet an dem genannten Tag ein Zyklus des Maya-Kalenders. Es gab auch vor dem aktuellen schon andere Kalenderzyklen in der Maya-Kultur, und wenn diese Hochkultur weiter existiert hätte, hätten die Maya wohl schon längst einen neuen Kalenderzyklus berechnet. Historiker und Anthropologen haben meines Wissens keine Hinweise darauf, dass das Ende das aktuellen Zyklus für die Maya eine besondere Bedeutung gehabt hätte.

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Es folgen meine elf Fragen, die ich aber – wie Karla von der Buchkolumne, von der Alex sein Stöckchen genommen hat – nicht an bestimmte Personen weiterreichen werde. Wer sie beantworten möchte, kann seinen entsprechenden Post gerne in einem Kommentar zu diesem Eintrag verlinken.

1. Was war das Verrückteste, das du 2011 gemacht hast?
2. Mit welchem Lied verbindest du etwas ganz Besonderes und warum?
3. Welches Buch liest du gerade (bzw. hast du zuletzt gelesen) und wie findest (fandest) du es?
4. Was ist dein Lieblingsfilm und warum?
5. Wenn du dir aussuchen könntest, ein Fantasywesen zu sein, welches wäre das und warum?
6. Was motiviert dich – im Sinne einer inneren Kraft oder ganz praktisch?
7. Gibt es ein Lied, das du schon mehr als 10x am Stück hintereinander gehört hast?
8. Wofür benutzt du das Internet hauptsächlich?
9. Was hältst du von Fanfiction?
10. Hast du ein Lieblingsgedicht und wenn ja, warum magst du es so sehr?
11. Was ist dein größter Wunsch für 2012?


Tombstone from Tombstone

19. Januar 2012

Yve hat gestern im Zusammenhang mit ihrer Geschichte „Nocturnus“ einen Eintrag über Geisterstädte samt Link zu einer Webpräsenz, auf der man sich Bilder von diversen amerikanischen Geisterstädten ansehen kann, gepostet. Ich habe gleich mal vorbeigeschaut und bin unter dem Link „Tombstone“ auf folgendes Foto gestoßen:

„Here lies / George Johnson / hanged by / mistake / 1882 / He was right / We was wrong / But we strung / him up / and now he’s / gone“?!

Na toll! Das möchte ich ja mal nicht auf meinem Grabstein stehen haben.

Weitere Infos über Tombstone, Arizona: http://www.cityoftombstone.com


Ozymandias, oder: Warum ich keine Althistorikerin bin

15. Januar 2012

Das Studium der Alten Geschichte umfasst die griechisch-römische Welt der Antike. Dieses Gedicht über eine Statue des Pharao Ramses II. (griechisch „Ozymandias“) ist einer der Gründe, weshalb ich finde, dass ich mich nicht unbedingt zur Althistorikerin eigne:

Percy Bysshe Shelley (1792-1822): Ozymandias
I met a traveller from an antique land,
Who said — „two vast and trunkless legs of stone
Stand in the desert … near them, on the sand,
Half sunk a shattered visage lies, whose frown,
And wrinkled lips, and sneer of cold command,
Tell that its sculptor well those passions read
Which yet survive, stamped on these lifeless things,
The hand that mocked them, and the heart that fed;
And on the pedestal these words appear:
My name is Ozymandias, King of Kings,
Look on my Works ye Mighty, and despair!
Nothing beside remains. Round the decay
Of that colossal Wreck, boundless and bare
The lone and level sands stretch far away.“ —
— Quelle: http://rpo.library.utoronto.ca/poem/1904.html

Warum? – Ganz einfach: Jedesmal, wenn ich mit epigraphischen Quellen (= antiken Inschriften) arbeiten muss, denke ich unwillkürlich an dieses Gedicht und den Ausdruck der Vergänglichkeit menschlicher Gestaltungsfähigkeit, den es für mich verkörpert.

Wenn ich beispielsweise eine Grabinschrift des römischen Bürgers „–ilius“ vor mir liegen habe, die von einem verwaschenen, teilweise zerstörten bearbeiteten Steinblock stammt, kann ich nicht anders als daran zu denken, dass die Inschrift wahrscheinlich das Einzige ist, das von diesem Menschen übrig geblieben ist: Sie ist zum großen Teil zerstört. Nicht einmal sein Name blieb der Nachwelt erhalten!

Diese „romantische“ (im Sinne der Epoche) Herangehensweise ist vielleicht das Richtige für eine Literaturwissenschaftlerin, aber nicht unbedingt für eine Althistorikerin… „Mein“ Gebiet in der Geschichte beginnt also erst ab dem Mittelalter. 😉