Professoren und Dozenten der LMU haben einen Offenen Brief an den bayerischen Wissenschaftsminister Heubisch geschrieben, in dem sie sich dafür einsetzen, dass durch die „Causa Guttenberg“ nicht der Eindruck entsteht, als sei das „Vergessen“ von Zitatbelegen bzw. von Belegen paraphrasierten Textes im Wissenschaftsbetrieb auch nur irgendwie akzeptiert:
Als Studentin, die ja auch schon seit dem ersten Semester weiß, dass man Zitate und paraphrasierten Text auf jeden Fall belegen muss, sehe ich das ganz genauso.
Humoristisch beschäftigt sich mit dem Thema u.a. Radio ffn, das den Song „Alles nur geklaut“ von den Prinzen zu einem „Guttenberg-Song zur Doktorarbeit“ umgedichtet hat:
Die Uni Bayreuth hat Guttenberg den Doktortitel übrigens mittlerweile aberkannt.
Ergänzung: Wenn ihr auch der Meinung seid, dass Guttenbergs Plagiieren inakzeptabel war, könnt ihr euch (auch als Nicht-Doktoranden) als „Unterstützer“ des Offenen Briefs von Doktoranden an die Bundeskanzlerin eintragen: http://offenerbrief.posterous.com/
Heute bin ich in einem Übersetzungstext aus dem Englischen mal wieder über Waterloo gestolpert.
Waterloo – manchmal frage ich mich, ob die wallonische Gemeinde wirklich wegen der Schlacht bei Waterloo (18. Juni 1815) so bekannt ist, die die endgültigen Niederlage Napoleons gegen die Engländer (General Wellington) und die Preußen (Feldmarschall Blücher) bedeutete – oder doch eher wegen des gleichnamigen ABBA-Songs, der eine Liebesbeziehung mit besagter verlorener Schlacht vergleicht, als Symbol für eine vernichtende Niederlage.
Und nein – man spricht den Namen der Stadt nicht englisch aus. Das „W“ wird zwar wie im Englischen ausgesprochen, etwa wie das „w“ in „wish“ oder „will“. Das „r“ dagegen wird gerollt (es ist „rhotisch“, sagen die Sprachwissenschaftler). Ansonsten spricht man den Namen genauso aus wie im Deutschen.
Die englische Aussprache von „Waterloo“ weckt bei mir dagegen ganz andere Assoziationen… Jemand, den ich kenne, singt entsprechend beim Refrain des ABBA-Songs auch immer „Wa-wa-wa-wa-wa- Wasserklo“ (water = Wasser, loo = Klo)… 😉
Diesen Witz konnte ich mir nun wirklich nicht verkneifen, angesichts des Welttoilettentags, der vor Kurzem wieder stattgefunden hat – Theomix hat darauf hingewiesen. Eine Entschuldigung an die Bewohner von Waterloo – es ist nicht beleidigend gemeint, sondern einfach nur witzig – und an alle ABBA-Fans, zu denen ich übrigens auch selbst gehöre.
Als ich klein war, lief im Fernsehen eine Serie, deren englischer Titel „Dogtanian and the Three Muskehounds“ heißt. Wie der Name schon sagt, wird im Wesentlichen die Geschichte von „D’Artagnan und den drei Musketieren“ von Alexandre Dumas erzählt – nur, dass die Protagonisten überwiegend Hunde sind.
Kürzlich habe ich das folgende YouTube-Video entdeckt, das diese Serie und besonders die Figur des Kardinal Richelieu darin auf die Schippe nimmt.
Einige Äußerungen sind eindeutig zweideutig, aber insgesamt ist es eine total witzige Parodie. Und obwohl ich verstanden habe, worum es geht, finde ich die Stelle am witzigsten, in der Richelieu erzählt, dass er gefragt wurde, wie er seine spirituelle Rolle als Kardinal ausfüllen kann, wo er doch ein Hund ist und folglich keine Seele hat. Und die Stelle am Schluss, in der er sich über den Text des Thema-Songs der Fernsehserie lustig macht: „They certainly drunk their beer and swore!“ (to swear = schwören/fluchen). 😀
Interview with Cardinal Richelieu
Taking a break from his Machiavellian machinations and attempts to thwart Dogtanian and the Muskehounds, Cardinal Richelieu gives his thoughts on religion and also the behaviours of some of his peers…
Live from Paris
„After a busy day, extracting confessions, it was necessary to attach collars to the wicked creatures to stop them from licking or gnawing with their bones. I recall that once, after a particularly busy day, we ran out of the collars and I was forced to improvise. Luckily for me, I knew Ikea had a sale on lampshades, so I was able to adapt them and use them as makeshift collars. I was quite pleased with myself about that one. Some really quick thinking on my part, I thought.
A friend once asked me how I manage to reconcile my role as cardinal with the fact that I’m a dog, and consequently have no soul. They also wondered how I manage to sell the idea of spiritual salvation in the afterlife through good deeds and a pensive lifestyle to a congregation who are also dogs and therefore also lacked souls. I’m used to such questions naturally, did have a very keen in speech pervading response, pointing out the fact that faith allows me to rise above the fact that I’m canine. Unfortunately, I spotted a nearby cat and had to chase him out of the garden before stopping to clean my own genitals with my tongue. I was therefore unable to reply. What a fauxpas!
Yes, yes, I remember! It went something like ’nanana, nanana, they drink their beer and swear they’re faithful to their King…‘ Yes. Well, I don’t know about ‚faithful to their King‘, but they certainly drank their beer and swore! Honestly, some of the language they use in the pub of an evening! I don’t even know what a tallywhacker is. Do you know what a tallywhacker is? I don’t.“
Running text:
Later: Go-Go-Gadget terror charge! Inspector Gadget arrested in Kabul after expanding coat confusion
Coming up: She-Ra takes sexual discrimination claims to high court after finding out that she is paid less than He-Man
THIS JUST IN: Mr Benn to sue shopkeeper after Eunuch’s costume has permanent side-effect
Heute lief ich in der CD-Abteilung eines Kaufhauses an „The Miskolc Experience“ von Therion vorbei.
Therion ist eine Metal-Band, die wie Epica zwei CDs und – leider im Gegensatz zu Epica – auch eine DVD bei einem Konzert im ungarischen Miskolc aufgenommen haben. Ebenfalls wie Epica wurden Therion dabei von einem „echten“ Orchester unterstützt und haben neben ihrer „normalen“ Setlist auch klassische Stücke gespielt.
Da Therion-Mastermind Christofer Johnsson ein großer Bewunderer der Opern von Richard Wagner ist, haben Therion auch vier Auszüge aus Wagner-Opern gespielt: drei aus dem eher unbekannten „Rienzi“, einen aus „Der Ring der Nibelungen“.
Auf der Rückseite der DVD/2CD „The Miskolc Experience“ ist bei „Part 1 – Classical Adventures“ als 9. Stück zu lesen:
Wagner: „Notung! Notung! Niedliches Schwert“ from The Ring
Niedliches Schwert! Ich weiß ja nicht, ob Fafnir (der Drache, den Siegfried dem Nibelungenlied nach erschlagen hat) Siegfrieds Schwert auch so „niedlich“ fand…
Ein Auszug aus dem richtigen Text („Der Ring der Nibelungen, Teil 3: Siegfried“:
Notung! Notung! Neidliches Schwert!
Was mußtest du zerspringen? – 1. Aufzug, 3. Szene, 3. Teil: Siegfried schmiedet Notung neu
Zufällig habe ich im Internet folgenden Witz entdeckt:
In Münster wirkte der ungemein tapfere Bekennerbischof und spätere Kardinal Graf Galen. Im alljährlichen Silvestergottesdienst hielt er vor einer riesigen Gemeinde eine Art Rechenschaftsbericht ab, in dem er die kirchenfeindlichen Attacken und andere Sünden des Nazi-Regimes in drastischer Offenheit zu geißeln pflegte. Natürlich fand sich unter den Versammelten jeweils auch eine erkleckliche Zahl von Parteifunktionären in Zivil, die der Bischof in keine geringe Wut zu versetzen pflegte. Als er einmal davon sprach, wie die Partei den Eltern ihre Kinder wegnehme, sie aufhetze und ihre Ideologien in sie hineinpumpe, hielt es einer jener Funktionäre nicht mehr aus. Er brüllte durch das Kirchenschiff: „Wie kann jemand, der keine Familie hat, es überhaupt wagen, über Kindererziehung zu sprechen!“ Der Bischof replizierte prompt: „Ich verbitte mir abfällige Bemerkungen über den Führer.“
(aus: Helmut Thielicke, Das Lachen der Heiligen und Narren. Nachdenkliches über Witz und Humor, Freiburg 1986.)
Clemens August Graf von Galen (1878-1946) ist eine der herausgehobenen Personen des Widerstands gegen das NS-Regime, die ich sehr bewundere. Ob diese spezielle Anekdote über seine Schlagfertigkeit wahr ist, weiß ich leider nicht, aber sie klingt durchaus wahrscheinlich.
Nachdem einige Medien unserem Wirtschaftsminister Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg (CSU) wegen eines manipulierten (und inzwischen korrigierten) Wikipedia-Artikels kurzerhand noch den Vornamen „Wilhelm“ untergeschoben hatten, gab es am Sonntag die nächste peinliche Panne:
Beim Wahlkampfauftakt der SPD im Berliner Tempodrom war auch ein Plakat mit dem Slogan „Yes, he can Kanzler!“ über Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier zu sehen.
Klarer Fall, dachten sich einige Journalisten, die SPD will auf den Obama-Wahlkampfzug aufspringen und hat sich Obamas Slogan „Yes, we can“ angeeignet. Generalsekretär Hubertus Heil hatte ja schon vor einiger Zeit versucht, die Genossen zum Rufen des Originalslogans zu animieren – mit „überwältigender“ Resonanz allerdings 😀 (gesehen bei Frontal 21 bzw. „Toll!“).
Was sie nicht wussten: Der Mann, der das „Yes, he can Kanzler“-Plakat hochhielt, war ein Moderator des NDR-Satiremagazins „extra 3“, der sich unter die Parteimitglieder gemischt hatte. Das „extra 3“-Team wollte mit dem Plakat auf die Amerikanisierung der SPD-Wahlkampagne aufmerksam machen und den „Obama-Stil“ des Wahlkampfes kritisieren.
Hoffentlich sind diese beiden peinlichen, aber harmlosen Pannen Journalisten ein Beispiel für die Zukunft, das sie dazu ermahnt fundiert zu recherchieren und nicht alles zu glauben, was sie sehen.
Ja, ja, es geht um die in Mexiko und Kalifornien grassierende Schweinegrippe, die sich wegen der Globalisierung und ihrer Übertragbarkeit von Mensch zu Mensch zu einer Pandemie (einer weltweiten Infektionskrankheit) entwickeln könnte. Ein ernstes Thema also.
Trotzdem schießt dieser einfache Tippfehler den Vogel ab: „Scheinegrippe“! Die Hypo Real Estate und andere Banken, die sich verspekuliert haben, sind wahrscheinlich auch an dieser Seuche erkrankt…
Nachdem ich heute einige Zeit in der Unibibliothek beim Kopieren und Lesen verbracht habe, möchte ich diesmal nur ein paar bekannte Stimmen zum Thema „Stadt X ist das größte Kaff des Landes Y“ aufführen:
René Descartes behauptete von Paris, dass es „die bevölkerte Einsamkeit“ sei. Albert Camus ließ uns wissen, dass Buenos Aires sich „in seltener Hässlichkeit“ darstelle. Und Alfred Kerr bezeichnete Berlin als „gottverdammtes Spreebabel“.
Wenn schon die Metropolen der Welt so viel Spott ertragen mussten, wie war es dann erst um unsere Provinzen bestellt? „Wenn die Welt untergeht, so ziehe ich nach Mecklenburg, denn dort geschieht alles 50 Jahre später.“ Soweit die Anmerkung des Otto von Bismarck.
(Auszug aus einer Jokers-Plauderei von „pK“ – ja, ich sammle die Spalten, wenn ich sie witzig oder sonst interessant finde. )
26 Jahre, Studentin (Englisch, Geschichte, Sozialkunde), Hobbys: lesen, Briefe und Geschichten schreiben, Cello und Gitarre spielen, Musik hören, diskutieren (vorzugsweise über Politik und Umweltschutz), gelegentlich zeichnen…; weiterer Blog: "Himmelsnetz" bei Blogger