Ein wenig Neues über „Ken“

25. August 2014

Falls sich jemand unter euch fragen sollte, ob ich eigentlich immer noch Geschichten schreibe und was denn aus meiner „Ken“-Geschichte (Arbeitstitel) geworden ist: In den letzten Wochen und Monaten habe ich wenig Fiktionales geschrieben, weil ich mit den nichtfiktionalen Texten, die ich für die Uni produziere, verhältnismäßig ausgelastet bin (und mit diversen anderen wichtigen Teilen meines real life, die in diesem Blog nicht das Thema sein sollen).

Mir ist allmählich klar geworden, dass es zu nichts führt, wenn ich nur drauflos schreibe: Für die „Ken“-Geschichte brauche ich einen Plot, es führt kein Weg daran vorbei. Da gibt es einfach zu viele Charaktere, die den ihnen zugedachten Platz ausfüllen sollen – und zwar so, dass sie sinnvoll zum Fortschreiten der Geschichte beitragen, statt „Nebenschauplätze“ zu schaffen, die mit dem eigentlichen Plot nicht viel zu tun haben. Einzelne Fortschritte gibt es dabei auch zu vermelden; so haben zwei Charaktere und ihre Leben, die bisher eher solche „Nebenschauplätze“ waren, mittlerweile ihren festen Platz in der Geschichte gefunden.

Was mir immer noch einiges an Kopfzerbrechen bereitet, ist die Auflösung der Agenten-/Krimi-Storyline. Dieses Problem ist immer noch eng mit dem Ursprung der Geschichte verknüpft: Als ich 12 Jahre alt war, war die Stadt „Diamantia“ (heute: Haal, so benannt nach dem dort betriebenen Salzbergbau) ja noch die Hauptstadt eines Königreichs mit Engeln und Dämonen, und der Endkampf der zwischen übernatürlichen Kräften. Das war in gewisser Weise einfacher, aber – wie ich zunehmend fand – auch langweiliger. Deshalb gab es drei grundlegende Änderungen in meiner fiktionalen Welt:

  • Königreich? Nein, danke – ein Parlament muss her.
    Gesagt, getan; die Königin kann aber gerne formelles Staatsoberhaupt bleiben. Ob ein Präsident repräsentiert oder eine Königin, ist ja eigentlich egal, solange keiner davon zu viel Macht hat. Keine Präsidialdemokratie; die Regierung muss sich aus den Mehrheitsverhältnissen im Parlament ergeben. (Typisch ich, kann nicht mal raus aus meiner politischen Haut, wenn ich fiktionale Texte schreibe.)
  • Engel und Dämonen? Zu schwarz-weiß; das Interessante sind doch die Graustufen zwischen „Gut“ und „Böse“. Also Menschen.
  • Magie/übernatürliche Elemente? Ich bin mir schon seit längerem sicher, dass Kens Welt keine Welt der Magier oder Hexer ist, möchte mich aber nur ungern von einzelnen leicht „übernatürlichen“ Elementen (die Augen seines Cousins Johannes!) trennen. Allerdings lassen die sich ja vielleicht auch einfach nur mit Genetik, Lichteinfall und einem gewissen Charisma erklären… Also keine Magie.

Das Hauptproblem, das ich nun noch habe, hängt mit folgender Entscheidungssituation zusammen:

  • Fiktionale Parallelwelt, Alternate Reality oder reale Welt?
    Das Pendel schlägt schon seit Längerem eher Richtung Alternate Reality aus: Ken ist Halb-Engländer, ein anderer Charakter ist Ire. Das Problem ist, dass ich in dem Augenblick, in dem ich Haal (eine Namensänderung ist möglich) verorten will, auch Karten zeichnen muss, die dem Land um die Stadt damit automatisch konkrete physische Gestalt geben müssten. Und da Haal sich in meiner Vorstellung nun mal in Mitteleuropa befindet – und die Grenzen in Mitteleuropa aufgrund jahrhundertelanger politischer und militärischer Auseinandersetzungen so geworden sind, wie sie heute sind –, muss man da ganz schön aufpassen, damit einem am Ende nicht Geschichtsklitterung oder Revisionismus vorgeworfen werden kann. (A history student is writing, after all.) Um das zu vermeiden, böte sich Haal z.B. als Hauptstadt eines wirtschaftsstarken Kleinfürstentums im Alpenraum an, bei dem einfach etwas fiktionale Landmasse hinzugefügt wird, um die Grenzen z.B. der Schweiz unberührt zu lassen. Diese Idee hatte aber schon Cassandra Clare mit ihrem Land Idris in „Die Chroniken der Unterwelt“ (The Mortal Instruments). Und ich zögere, einfach ein fiktionales Liechtenstein zu wählen, da ich über die Geschichte und Kultur Liechtensteins – nun ja – praktisch nichts weiß, mich also erst einarbeiten muss. (Zumindest wäre es eine konstitutionelle Monarchie…)

Kurzum, da gibt es noch einige grundlegende Probleme zu lösen…


Paperblanks Kalender Midi und Korsch Premium Timer Big im Vergleich

27. Juli 2013

Wie Leser meines Blogs spätestens nach meinem Eintrag vom 5. Januar 2013 wissen, habe ich eine Schwäche für schöne Kalender und Notizbücher. Durch den Geburtstag meines Vaters und den Namenstag* meiner Oma hatte ich neulich wieder Gelegenheit, dieser Schwäche nachzugeben und gleichzeitig zwei geliebten Familienmitgliedern eine Freude zu machen. Und – das Allerwichtigste – beiden hat mein jeweiliges Geschenk sehr gefallen! 🙂

Während ich auf das Geschenk für meine Oma in meinem nächsten Eintrag zu sprechen komme, möchte ich jetzt einmal das Geschenk für meinen Vater, einen Terminkalender von Paperblanks, genauer unter die Lupe nehmen und ihn mit einem ähnlichen Timer des Korsch-Verlags vergleichen.

paperblanks Kalender Midi "Zartrosa" und Korsch Premium Timer Big "Eule"

paperblanks Kalender Midi „Zartrosa“ (links) und Korsch Premium Timer Big „Eule“ (rechts)

Meine Auswahl

Für meinen Vater habe ich einen Kalender mit Verso-Wochenüberblick für 2014 von Paperblanks ausgewählt, der das gleiche Format hat wie der Korsch-Timer Big mit dem Motiv „Ballon“, den er sich letztes Jahr selbst gekauft hat: Links die Tage der Woche, rechts viel Platz für Notizen. (Vergleichbar für 2014 ist z.B. der Timer mit dem Motiv „Eule“, das ich selbst für 2013 gewählt hatte.) Ich hatte mir überlegt, dass ich mit meinem Geschenk nicht viel falsch machen kann: Einen Timer fürs Büro braucht mein Vater sowieso wieder und wenn er das Format schon einmal selbst ausgewählt hat, dann kann es für seine Zwecke nicht ungeeignet sein.
Das Midi-Format bei Paperblanks (ca. 18×13 cm) entspricht etwa dem des Korsch Premium Timers „Big“. Was das Motiv betrifft, habe ich mich für ein Ornamentmuster aus der Silberfiligran-Kollektion von Paperblanks mit dem etwas irreführenden Namen „Zartrosa“ entschieden (siehe z.B. bei Amazon).

Wie ich in dem kleinen Schreibwarenladen gesehen habe, in dem ich den Kalender gekauft habe, gehört das „Zartrosa“-Notizbuch übrigens zu dem Teil der Kollektion, der sich durch einen auf „alt“ getrimmten Papierschnitt auszeichnet. Auf die Kalender mit diesem Motiv trifft das aber nicht zu.

Vergleichspunkte

Vorteilhaft ist gegenüber den Premium Timern von Korsch, dass das Paperblanks-Papier eine bessere Qualität hat und dass sich rechts unten auf der Seite auch ein Monatsüberblick befindet. Außerdem gibt es bei Paperblanks mehr Seiten für Notizen und gleich zwei (!) Lesebändchen. Dass für Samstag und Sonntag genauso viel Platz vorgesehen ist wie für die anderen Wochentage, finde ich persönlich vorteilhaft; mein Vater dürfte es eher als Nachteil sehen, weil er an diesen Wochentagen so gut wie nie Termine hat. Das Adressbuch ist bei den Paperblanks-Kalendern nicht in den Kalender integriert, sondern steckt zusammen mit ein paar abreißbaren Notizzetteln hinten in der Faltinnentasche. (Finde ich aber gut, weil mein Vater und ich ohnehin die meisten Adressen in unseren Handys gespeichert haben.) Während die Premium Timer Big von Korsch 2013 alle eine magnetische Verschlussklappe hatten, wird der Paperblanks-Kalender – wie auch alle Korsch-Timer für 2014 – durch ein Elastikband verschlossen. Die Verschlussklappen-Variante gibt es bei Paperblanks prinzipiell auch, aber nicht für jedes Motiv. Was man lieber mag, ist sicherlich Geschmackssache; bei mir ist es eher die Verschlussklappe, weil sie sich als zusätzlicher Einmerker nutzen lässt.

Fazit

Insgesamt gefällt mir der Paperblanks-Kalender Midi ein wenig mehr als der Premium-Timer Big von Korsch, vor allem wegen der im Vergleich besseren Papierqualität. Schön verarbeitet, optisch ansprechend und auf jeden Fall sehr zu empfehlen sind aber beide Timer-Varianten. Der Paperblanks-Kalender kostet nach UVP** eben rund vier Euro mehr.

Korsch Premium Timer XL18 "Antik-Blau" (mit Bleistift)

Korsch Premium Timer XL18 „Antik-Blau“ (mit Bleistift)

Meine Wahl für 2014

Was mich selbst betrifft, habe ich mich übrigens für einen Korsch Premium Timer XL18 (18-Monats-Kalendarium, Anfang Oktober 2013 bis Ende März 2015, etwas schmaler und etwas höher als DIN A5) mit dem Motiv „Antik-Blau“ entschieden. Der Grund dafür ist, dass ich meinen Premium Timer Big mit dem Motiv „Eule“ immer extrem dicht beschrieben habe (aber gereicht hat er immer!) und hoffe, dass ich mit dem etwas größeren Format ab dem nächsten Semester nicht mehr so winzig klein schreiben muss. Das war auch der Grund, weshalb ich überhaupt schon wieder nach Timern Ausschau gehalten habe. Außerdem brauche ich wegen des 18-Monats-Kalendariums dann nicht mitten im Wintersemester 2013/14 den Timer zu wechseln.


* In der Generation meiner Oma wurde der Tag des bzw. der Heiligen, nach dem man benannt war, noch mehr gefeiert als der eigene Geburtstag.
** unverbindlicher Preisempfehlung (des Herstellers, an die sich Geschäfte gerade bei Schreibwaren zwar häufig halten, die sie aber grundsätzlich auch unter- oder überbieten dürfen)


Neues Jahr, neuer Terminkalender

5. Januar 2013

Da wohl die meisten Menschen im neuen Jahr auch mit einem neuen Terminkalender beginnen, möchte ich heute einmal meine Terminplaner und Notizbücher vorstellen.

bpb-Timer, Favole Agenda, Premium Timer Eule, Clairefontaine-Notizbuch

bpb-Timer, Favole Agenda, Premium Timer Eule, Clairefontaine-Notizbuch

bpb-Timer 2012/13

Neues Jahr, neuer Terminkalender: Das ist bei mir nicht unbedingt der Fall. Mein Hardcover-Timer von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) umfasst ein Schuljahr und ist deshalb eigentlich besser für meine Zwecke geeignet, da er die Semesteraufteilung an der Uni eher widerspiegelt als ein Jahreskalender. Ich nutze ihn vor allem dafür, tagesbezogene Termine aufzuschreiben, um Vorträge und Deadlines nicht zu vergessen. Also so etwas wie „17.30 (Ort) Referent: Vortragstitel“ oder „Abgabetermin Essay XY“.
An diesem Kalender mag ich besonders, dass er für jeden Tag soziopolitisch relevante Informationen liefert, meist mit einem Internetlink. Das Timer-Thema ist dieses Schuljahr „Konsum“, die Sprache der heutigen Woche – passend zur Neujahrsansprache des kleinen Diktators – Koreanisch. Zu jedem Samstag erhält man außerdem einen Lexikontext zum Thema „Wirtschaft“ (diesmal: Immissionen).
Wer sich einmal einen Eindruck über den Aufbau des bpb-Timers verschaffen möchte, findet hier eine digitale Version.
Ich habe meinen bpb-Timer 2012/13 übrigens von der verantwortlichen Redaktion geschenkt bekommen. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank dafür! 🙂

Korsch Premium Timer Big „Eule“ 2013

Mein Vater hat sich vor ein paar Wochen den gleichen Kalender mit dem Motiv „Ballon“ von Wendy Paula Patterson gekauft und ich war hin und weg, als ich das Innenleben sah: Die Woche auf der linken Seite, auf der rechten ganz viel Platz für die To-Do-Liste der Woche: Referate, Hausaufgaben usw. Da ich dieselbe Lehrveranstaltung ja nur einmal in der Woche habe und unter der Woche insgesamt nur sporadisch dazu komme, meine Liste abzuarbeiten, ist der Premium Timer für mich also die perfekte Ergänzung zum bpb-timer. Ersetzen kann er ihn aber nicht – die linke Spalte bietet für meine Termine leider zu wenig Platz, und die vielen Infos des bpb-Timers würde ich auch vermissen. Dafür finde ich die Zeichnung der Eule auf dem Korsch-Buchcover sehr hübsch.
Hier der Link zur Homepage von W. P. Patterson mit dem Blog-Eintrag über die Timer: http://www.mulberry-muse.com/?p=42

Von oben nach unten: bpb-Timer, Favole Agenda, Premium Timer Eule, Clairefontaine-Notizbuch

Von oben nach unten: bpb-Timer, Favole Agenda, Premium Timer Eule, Clairefontaine-Notizbuch

Favole Agenda 2013

Diesen Jahreskalender habe ich von meiner Brieffreundin Yve zu Weihnachten bekommen – vielen lieben Dank! 🙂 Er enthält Bilder der spanischen Illustratorin Victoria Francés, die auch das Artwork der selbstbetitelten CD der französischen Neoklassik-Band Dark Sanctuary (http://www.dark-sanctuary.com) gestaltet hat. Für Schauerromantik hatte ich schon immer eine Schwäche…
Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Kalendern nutze ich ihn nicht als Tageskalender. Er ist so aufwändig gestaltet, also eigentlich viel zu schade für Termine oder To-Dos… Nein, darin möchte ich in diesem Jahr ein paar Notizen über meinen vergangenen Tag festhalten. Kein „Tagebuch“ im eigentlichen Sinne also, aber eine kurze Erinnerung.

Clairefontaine Kladde A5 dunkelblau, liniert mit Fadenbindung

Dieses Buch beschreibe ich von hinten und von vorne: Auf der einen Seite ist es ein „ganz normales“ Notizbuch z.B. für Referatbesprechungen, auf der anderen ein Kurrentschrift-Tagebuch. Anfang dieses Semesters habe ich es angefangen, um mich in der deutschen Kurrente zu üben (vgl. http://www.kurrentschrift.net). Ungefähr lesen (abhängig von der Handschrift des Schreibers) kann ich diese Schrift seit meinem ersten Paläographiekurs; die meisten Historiker können es (durch mehr Übung deutlich besser als ich). Ich finde, die Schrift sieht schön aus, und wollte deshalb lernen, sie zu schreiben. Das ist mir recht schnell gelungen, auch wenn ich mich im Eifer des Gefechts regelmäßig bei M und W bzw. bei P und R verschreibe. Ab und zu schreibe ich darin z.B. Erlebnisse aus meinem Uni-Alltag hinein.

Natürlich könnte man das alles auch anders organisieren. Mit weniger Büchern. Aber das wär‘ ja langweilig…


Gedicht: St Bartholomew’s Night

29. August 2012

Entgegen meiner Pläne zwei Posts vorher lese ich im Moment nicht “The Pillars of the Earth”, sondern habe mich für „Die Jugend des Königs Henri Quatre“ von Heinrich Mann entschieden. Weil ich gerade Hausarbeiten für die Uni schreibe, komme ich meistens nur vor dem Schlafengehen ein wenig zum Lesen. Gestern waren es die Kapitel über die Bartholomäusnacht (23./ 24. August 1572). Heute Morgen wachte ich dann auf und hatte dieses Gedicht im Kopf:

St Bartholomew’s Night

Wild men slaying,
Wearing white brassards,
Howling, shouting:
“Huguenots must die!”
Brave men lying
Dying in the streets.
Desperate crying:
“Oh, King Henry, help!
Can you hear us,
Can you hear our cries?
Your men are dying
On St Bartholomew’s Night!”

King Henry standing,
Staring in the dark:
The sky has reddened
On St Bartholomew’s Night.

François Dubois: Le massacre de la Saint-Barthélemy

François Dubois: Le massacre de la Saint-Barthélemy (ca. 1572-84)

Schnellschuss, ich weiß. Deshalb auch die Sofortveröffentlichung. Auch, weil es nur ein paar Tage nach dem 440. Jahrestag sind.

Why in English?
Hum. Maybe because there’s a present progressive in English and, what is more, the present progressive and the gerund appear in the same form? Because there are more monosyllabic words in English than there are in German? Well, maybe. The idea was in English, that’s all I know for sure.


Blogstöckchen – 11 Fragen

20. Januar 2012

Alex hat mir ein Blogstöckchen zugeworfen – elf Fragen, die von Blog zu Blog weitergereicht werden.

Regeln:
1) Verlinke die Person, die dich getaggt hat.
2) Beantworte die Fragen, die dir gestellt worden sind.
3) Tagge anschließend 11 weitere Leute.
4) Gib den Leuten Bescheid die getaggt wurden.
5) Stelle 11 Fragen an die, die getaggt wurden.

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1. Bei welchem Film tun dir die 90 Minuten leid, die du dafür verschwendet hast?
Ich sehe schon seit Jahren so wenig fern, dass ich das gar nicht mehr sagen kann. Wenn ich mir einen Film anschaue, wurde der entweder sorgfältig vorausgewählt, oder ich schaue ihn, um zusammen mit Freunden einen Film zu schauen (dann wäre es für mich keine Zeitverschwendung, selbst wenn er nicht gut ist), oder er wird abgeschaltet und ich mache was anderes, bevor ich mich 90 Minuten langweile.

2. Stehst du eher auf Zombies oder eher auf Vampire?
Vampire. Definitiv. Vorzugsweise „richtige“ wie Stokers „Dracula“ oder Polidoris „The Vampyre“ – der geheimnisvolle Gentleman-Blutsauger eben. „Moderne“ Vampir-Versionen mag ich auch, solange es nicht primär um eine Liebesgeschichte geht (Liebesgeschichten finde ich allgemein eher langweilig) oder – das andere Extrem – um hirnlosen Splatter.

3. Wer sollte deiner Meinung nach „Wetten dass..?“ moderieren?
Das ist mir herzlich egal. Ich habe da nur einen Wunsch: Es soll jemand sein, der nicht ständig die Sendezeit überzieht!

4. Welche ist die hässlichste Stadt, die du je besucht hast?
Keine Ahnung. Schönste Städte würden mir eher einfallen. Andererseits hat jede Stadt mit einem alten Industriegebiet eine hässliche Seite…

5. Was erwartest du von der Verfilmung von „Die Vermessung der Welt“?
Bis ich die Frage gelesen habe, wusste ich nicht mal, dass das Buch verfilmt werden soll. Ich sehe das mit eher gemischten Gefühlen, weil Kehlmanns ironischer Schreibstil, der vor allem durch die indirekte Rede transportiert wird, für mich das Buch ausmacht. Ob das in das Medium Film hinübergerettet werden kann? Da bin ich eher skeptisch.

6. Welcher war dein absoluter Glücksmoment des letzten Jahres?
Da gab es sicher mehrere Kandidaten. Vielleicht der Tag Ende Januar 2011, als wir zu Rilkes Grab in Raron (Kanton Wallis, Schweiz) gefahren sind und fasziniert festgestellt haben, dass das spätmittelalterliche Fresko in der Burgkirche links oben die aus Geboten erbauten Mauern des himmlischen Jerusalem zeigt (bitte auf das Bild auf der Seite klicken, dann sieht man in einer Bildstrecke zwei Ausschnitte des Freskos – leider nicht den, den ich meine).
Kann wahrscheinlich nur ein Historiker oder sonstiger Kulturwissenschaftler nachvollziehen… *hust*

7. Schaust du Filme und Serien lieber im Original oder lieber synchronisiert?
Englische und deutsche Filme lieber im Original, alle anderen lieber synchronisiert. Für Französisch im Original reichen meine Sprachkenntnisse noch nicht: ich bekomme zwar mit, worum es ungefähr geht, verstehe aber keine Details.

8. Wofür bist du deinen Eltern am meisten dankbar?
Für ihre Liebe sowie moralische und finanzielle Unterstützung in meinem Studium. 🙂

9. Welcher Sänger/welche Sängerin/welche Band ist deiner Meinung nach total unterschätzt und sollte viel bekannter sein?
Unterschätzt? Midnattsol und Kingfisher Sky.
Wobei es ja viele Bands gibt, die ich sehr mag und die nicht besonders bekannt sind.

10. Welche Tätigkeit hasst du wie sonst nichts?
Behördengänge machen und jegliche Art von Uni-Verwaltungskram. Mit Bürokratie kann man mich jagen.

11. Glaubst du daran, dass die Welt Ende 2012 untergehen wird?
Nein. Dass die Maya für den 21. Dezember 2012 den Weltuntergang vorausgesagt hätten, ist historisch unhaltbarer Unsinn. Soweit ich informiert bin, endet an dem genannten Tag ein Zyklus des Maya-Kalenders. Es gab auch vor dem aktuellen schon andere Kalenderzyklen in der Maya-Kultur, und wenn diese Hochkultur weiter existiert hätte, hätten die Maya wohl schon längst einen neuen Kalenderzyklus berechnet. Historiker und Anthropologen haben meines Wissens keine Hinweise darauf, dass das Ende das aktuellen Zyklus für die Maya eine besondere Bedeutung gehabt hätte.

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Es folgen meine elf Fragen, die ich aber – wie Karla von der Buchkolumne, von der Alex sein Stöckchen genommen hat – nicht an bestimmte Personen weiterreichen werde. Wer sie beantworten möchte, kann seinen entsprechenden Post gerne in einem Kommentar zu diesem Eintrag verlinken.

1. Was war das Verrückteste, das du 2011 gemacht hast?
2. Mit welchem Lied verbindest du etwas ganz Besonderes und warum?
3. Welches Buch liest du gerade (bzw. hast du zuletzt gelesen) und wie findest (fandest) du es?
4. Was ist dein Lieblingsfilm und warum?
5. Wenn du dir aussuchen könntest, ein Fantasywesen zu sein, welches wäre das und warum?
6. Was motiviert dich – im Sinne einer inneren Kraft oder ganz praktisch?
7. Gibt es ein Lied, das du schon mehr als 10x am Stück hintereinander gehört hast?
8. Wofür benutzt du das Internet hauptsächlich?
9. Was hältst du von Fanfiction?
10. Hast du ein Lieblingsgedicht und wenn ja, warum magst du es so sehr?
11. Was ist dein größter Wunsch für 2012?


Schreibbücher – und Clairefontaine

30. August 2011

Wie im vorherigen Eintrag erwähnt, verwende ich für „besondere“ Zwecke auch gerne besonderes Papier bzw. besondere Schreibbücher.

Meine Tagesplaner stelle ich z.B. mittlerweile selbst her, indem ich einfach Daten in ein „normales“ kariertes A5-Schreibbuch eintrage: Am Anfang ist Platz für Stundenplan, Semesterdaten, Termine für Referate und Hausarbeiten und evtl. einen (mit Word erstellten, eingeklebten) Monatskalender. Pro Tag ist eine Seite vorgesehen – nur Samstag und Sonntag kommen zusammen auf ein Blatt. In einem „normalen“, 196-seitigen Buch ist Platz für ein Semester. Hinten bleibt dann sogar noch ein bisschen Freiraum für Notizen, z.B. aus Sprechstunden.

Außerdem habe ich noch ein kariertes A5-Buch, in den ich Notizen für Hausarbeiten und andere Bemerkungen schreibe, die etwas mit der Uni zu tun haben, und natürlich mehrere Bücher/Hefte, in denen sich Text oder Notizen zu meiner Ken-Geschichte oder anderen Geschichten befinden.

Diese Bücher – zumindest einige der neueren davon – sind von meiner Lieblings-Schreibwarenmarke Clairefontaine, die ich für ihre sehr gute Papierqualität schätze.

Ich besitze ein kariertes, gebundenes, dunkelblaues A5-Buch im Clairefontaine-„Standard-Design“:

Block Clairefontaine A5
Außerdem ein Ringbuch und ein gebundenes Buch mit den folgenden zwei Illustrationen:

Kollektion Les Irréélles 2010

Das obere Bild stammt aus der Kollektion „Les Irréelles“ (2010) der Illustratorin Jessica Ollivaud und zeigt das Element Wasser. Das untere ist aus derselben Kollektion, allerdings von 2011:

Kollektion Les Irréélles 2011

Leider finde ich viele besonders schöne Kollektionen nur im Clairefontaine-Katalog… Vieles ist in Deutschland einfach nicht zu bekommen – oder zumindest nicht bei den Schreibwarenläden, die ich kenne. Beispielsweise habe ich diese beiden schönen Kollektionen im aktuellen Katalog, aber noch nirgends „in echt“ gesehen:

Kollektion Les Cakes de Bertrand

Kollektion „Les Cakes de Bertrand“ (2011).
Noch viel mehr schöne Bilder gibt es auf dem Blog zur Kollektion.

Kollektion Toile de Jouy

Kollektion „Toile de Jouy“ (2011).

Clairefontaine produziert übrigens seit 1858 Papier und seit 1890 Schreibwaren. Die Firma fertigte die ersten französischen Schulhefte an und ist der einzige europäische Schreibwarenhersteller, der das Papier für seine Produkte noch selbst herstellt.

Wenn jemand einen Tipp für mich hat, wo man Artikel aus solchen Clairefontaine-Kollektionen (mit möglichst geringen Versandkosten nach Deutschland) im Internet bestellen oder in (süddeutschen) Schreibwarenläden bekommen kann, wäre ich euch sehr dankbar. 🙂


Mein Schreibblock

29. August 2011

Habt ihr auch bestimmte Vorlieben bei dem Papier, auf dem ihr schreibt? (Bei zwei Leuten, die das hier lesen werden, weiß ich jetzt schon, dass die Antwort „Ja“ ist. ;))

An der Uni schreibe ich auf einem oben geleimten, vierfach gelochten Schulblock. Dass er vierfach gelocht ist, spielt für mich keine Rolle – ich hefte meine Blätter in „ganz normale“ Ordner ab, nicht in Ringbücher. Die Leimung oben dagegen ist wichtig, weil ich 1. Linkshänder bin und 2. immer beide Seiten beschreibe – nicht nur der Umwelt zuliebe, sondern auch, weil es später zu Platzmangel in meinen Ablageordnern führt, wenn ich sehr viele Blätter verbrauche. Ringbücher mag ich meistens nicht besonders – auch solche für Linkshänder, bei denen der „Ring“ rechts ist. Eine Ausnahme mache ich, wenn die Blechspirale nicht sehr hoch ist.

Mein Schreibblock für die Uni ist kariert und hat die Lineatur 28, d.h. einen Doppelrand. Blöcke, die nur links einen Rand haben, mag ich nicht, weil sie mich dazu verleiten, bis ganz an den rechten Rand zu schreiben. Das sieht nicht nur nicht besonders ordentlich aus, sondern es ist dann auch schwerer, an den Rand Notizen zu machen, die auf den ersten Blick ins Auge fallen (z.B. die Seiten in einem Buch, auf denen ein Zitat steht). Kariert ist auch sehr wichtig, weil ich dann in die Kästchen schreibe, d.h. nicht so groß, was bei meiner Handschrift besser aussieht. Außerdem ist automatisch immer eine Zeile frei, in die ich ggf. Ergänzungen oder Korrekturen kritzeln kann. Wenn ich nur noch wenige Worte schreiben muss, aber schon unten auf der Seite angelangt bin, kann ich das Blatt auch einfach quer nehmen und am Rand hochschreiben. Das ist sehr praktisch. Deshalb schwöre ich mittlerweile auf kariertes Papier und schreibe eigentlich nur noch darauf.

Die Schreibwarenmarke meines Blocks ist mir relativ egal; gerade ist es die Kaufland-Standardmarke, bald wird es ein Block von Herlitz sein. Hauptsache, die Tinte meines Füllers zerläuft nicht auf dem Papier.

Für andere Zwecke sieht das schon ganz anders aus – aber dazu folgt im nächsten Post mehr. 😉


Rezension bei „Sternenzeit“: Online-Schreibset „Black Pen“

11. September 2010

Heute wurde auf dem Blog meiner Freundin Yve, „Sternenzeit“, ein von mir geschriebenes Review über das Schreibset „Black Pen“ (Füller und Kugelschreiber) von Online veröffentlicht.
Ein kleiner Auszug daraus:

Online Schreibset „Black Pen“ (Füller und Kugelschreiber)

[…]

Feder- und Minenstärke sind M; es handelt sich also um zwei Standardmodelle. Wahlweise passen eine große oder zwei kleine Online-Tintenpatronen in den Füller. Da die Verschlusskappe des Füllers sehr leicht ist, kann man sie beim Schreiben bequem an dessen hinteres Ende stecken. So kann sie beim Schreiben nicht vom Tisch heruntergestoßen werden.

Wie erwähnt, habe ich die ursprüngliche Feder durch eine Linkshänderfeder ausgetauscht. Federn für Linkshänder schreiben bei Online allgemein etwas breiter als Rechtshänderfedern, was ich persönlich sehr angenehm finde. Die Feder schreibt weich und die Tinte verschmiert nicht, wenn ich beim Weiterschreiben mit meinem Handgelenk über das Geschriebene wische.

Beim Schreiben drücke ich stark auf, weshalb ich Kugelschreiber normalerweise sehr ungern benutze, da sie nicht in der Art und Weise nachgeben wie eine Feder. Hier ist das aber auch nicht nötig: Der Kugelschreiber schreibt weich wie Butter – selbst dann, wenn ich ihn auf einer harten Unterlage benutze! Auch bei längeren Schreibeinsätzen bleiben meine Gelenke geschont. Ich besitze ihn nun schon seit einigen Monaten, und er schreibt nach wie vor absolut klecksfrei.

[…]

Die ganze Rezension könnt ihr hier *klick* nachlesen.

Schaut doch mal auf „Sternenzeit“ vorbei!
Yve berichtet über getestete Schreibgeräte, über die Jugendbücher, die sie schreibt, und aus ihrem Alltag. Außerdem hat sie auf ihrem Blog vor Kurzem eine Online-Fortsetzungsgeschichte mit dem Titel „Zwischen den Grenzen“ begonnen.


Wie John Grisham zum Schreiben kam

8. September 2010

In der New York Times vom Montag, 6. September 2010, ist ein Beitrag des Bestsellerautors John Grisham erschienen. Darin beschreibt Grisham, wie er nach mehreren Jobs – u.a. als Asphaltierer, Unterwäscheverkäufer, Kleinstadtanwalt und Lokalpolitiker – eher zufällig zum Schreiben kam. Vielleicht ist dieser Artikel eine Ermutigung und ein Ansporn für andere, die ebenfalls schreiben möchten, die vielleicht auch eher zufällig dazu gekommen sind und die das Schreiben auch immer wieder vor Schwierigkeiten stellt.

Ich zitiere mal die vier entscheidenden Absätze und gebe darunter meine eigene deutsche Übersetzung (mittlerweile bin ich im Englisch-Deutsch-Übersetzen recht flott):

Like most small-town lawyers, I dreamed of the big case, and in 1984 it finally arrived. But this time, the case wasn’t mine. As usual, I was loitering around the courtroom, pretending to be busy. But what I was really doing was watching a trial involving a young girl who had been beaten and raped. Her testimony was gut-wrenching, graphic, heartbreaking and riveting. Every juror was crying. I remember staring at the defendant and wishing I had a gun. And like that, a story was born.

Wie die meisten Kleinstadtanwälte träumte ich von dem großen Fall, und 1984 kam er endlich. Nur war der Fall diesmal nicht meiner. Wie gewöhnlich lungerte ich um den Gerichtssaal herum und tat so, als sei ich beschäftigt. Aber in Wirklichkeit schaute ich einer Verhandlung zu, an der ein junges Mädchen beteiligt war, das geschlagen und vergewaltigt worden war. Ihre Zeugenaussage war grauenerregend, anschaulich, herzzerreißend und fesselnd. Jedes Jurymitglied weinte. Ich erinnere mich daran, den Angeklagten angestarrt zu haben und mir gewünscht zu haben, ich hätte eine Waffe. Und so wurde eine Geschichte geboren.

Writing was not a childhood dream of mine. I do not recall longing to write as a student. I wasn’t sure how to start. Over the following weeks I refined my plot outline and fleshed out my characters. One night I wrote “Chapter One” at the top of the first page of a legal pad; the novel, “A Time to Kill,” was finished three years later.

Das Schreiben war kein Kindheitstraum von mir. Ich erinnere mich nicht daran, dass ich mich als Student danach gesehnt hätte, zu schreiben. Ich war mir nicht sicher, wie ich anfangen sollte. Während der folgenden Wochen entwickelte ich meinen Handlungsentwurf weiter und arbeitete meine Charaktere aus. Eines Nachts schrieb ich „Kapitel Eins“ oben auf die erste Seite eines juristischen Blocks; der Roman „A Time To Kill“ (dt. „Die Jury“, wurde auch verfilmt, Anm. d. Ü.) wurde drei Jahre später fertig.

The book didn’t sell, and I stuck with my day job, defending criminals, preparing wills and deeds and contracts. Still, something about writing made me spend large hours of my free time at my desk.

Das Buch verkaufte sich nicht, und ich blieb bei meinem Hauptberuf, verteitigte Kriminelle, bereitete Testamente und Urkunden und Verträge vor. Dennoch hatte das Schreiben etwas, das mich beträchtliche Stunden meiner Freizeit an meinem Schreibtisch verbringen ließ.

I had never worked so hard in my life, nor imagined that writing could be such an effort. It was more difficult than laying asphalt, and at times more frustrating than selling underwear. But it paid off. Eventually, I was able to leave the law and quit politics. Writing’s still the most difficult job I’ve ever had — but it’s worth it.

Ich hatte nie in meinem Leben so hart gearbeitet und mir auch nie vorgestellt, dass das Schreiben so anstrengend sein könnte. Es war schwieriger, als Asphalt zu legen, und zeitweise frustrierender als Unterwäsche zu verkaufen. Aber es zahlte sich aus. Schließlich konnte ich die Juristerei verlassen und aus der Politik ausscheiden. Das Schreiben ist nach wie vor der schwierigste Beruf, den ich je hatte — aber das ist es wert.

Man kann den Artikel „Dreams of a Desk Job“ („Träume von einem Schreibtisch-Job“) auch online lesen. Hier ist der Link: http://www.nytimes.com/2010/09/06/opinion/06Grisham.html?th&emc=th


Happy Birthday, Ken!

15. August 2009

Ja, heute ist Kens Geburtstag… jedenfalls habe ich seinen Geburtstag schon vor Jahren auf den 15. August (Mariä Himmelfahrt) festgesetzt. Mit meiner Hauptfigur kann ich das ja machen. 😉 Außerdem ist mitten im August die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß, dass das Wetter schön ist.

Die Frage ist nur: Wie alt wird Ken? Wenn man die Jahre zählt, die er nun schon in meinem Kopf herumspukt, sind es acht. Storytechnisch gesehen feiert er jährlich am 15. August seinen 20. Geburtstag… Der Arme, mittlerweile bin ich älter als er!

Wie dem auch sei: Alles Gute zum Geburtstag, Ken!