Schreibtipps

Zunächst einmal: Wer auf der Suche nach ausführlichen Schreibtipps ist, sollte sich auf http://www.hobby-schreiber.de oder ähnlichen Seiten umsehen.
An dieser Stelle gibt es vor allem eine Auflistung der Hauptfehler, die ich anfänglich gemacht habe und von denen ich nicht möchte, dass andere sie genauso machen müssen.

Bandwurmsätze
Allgemein gilt, dass ein Satz in der Regel nicht aus mehr als 30 Wörtern bestehen sollte, da sonst die Gefahr besteht, dass man beim Lesen vergisst, wo der Anfang und wo das Ende war. So wird auch der Sinn schwerer verständlich.
Für Kurzgeschichten eignet sich besonders ein parataktischer Satzbau, also viele Hauptsätze.
Wer zu hypotaktischen Schachtelsätzen neigt – wie ich – sollte hin und wieder überprüfen, dass das Geschriebene trotzdem verständlich bleibt. Sollte das „Nichtschachteln“ das Problem sein – nicht aufgeben, denn mit der Zeit wird es besser!
Zur Not kann man aus einem Bandwurmsatz auch zwei kürzere Sätze machen.
Außerdem ist es empfehlenswert, nicht zu oft zu viele Hauptsätze mit Kommata oder Konjunktionen, also Bindewörtern wie „und“, aneinanderzuhängen.

Beschreibungen
Es ist wichtig, nicht völlig ohne Beschreibungen zu arbeiten. Der Leser soll ja ein ähnliches Bild vor seinem geistigen Auge entstehen lassen können wie der Autor.
Allerdings ist es auch wichtig, nicht zu viel zu beschreiben. Seitenlange Beschreibungen beginnen die allermeisten Leser schnell zu langweilen. Abschreckendstes Beispiel für zu ausführliches Beschreiben ist J.R.R. Tolkien, der Autor von „Der kleine Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“.
Letztlich bleibt die Festlegung, wie viel an Beschreibungen man möchte, jedem selbst überlassen. Zu sehr in die eine oder andere Richtung ausarten sollte es allerdings nicht – es sei denn, gerade das gehört zum Konzept z.B. einer Kurzgeschichte.

Substantivitis und das tausendste Partizip
Ein literarischer Text sollte nicht zu viele Partizipien (z.B. „gehend“, „Betten machend“ – wie komme ich denn jetzt darauf? – „singend“) enthalten und nicht zu viele Substantivierungen (z.B. „laufen“ -> „das Laufen“) aufweisen. Das ist eher der Stil eines Sach- oder englischen Textes.
Gerade Partizipien (gerund!) treten im Englischen wesentlich häufiger auf als im Deutschen. (Und was hat dieser Satz jetzt mit Schreibtipps zu tun?)

Logische Inkonsequenzen
Gerade wenn man am PC schreibt, kann es passieren, dass man am Ende einer Geschichte nicht mehr so genau weiß, was man am Anfang geschrieben hat. Es sollte dann nicht z.B. jemand, der am Anfang einer Geschichte von Natur aus braune Haare hat, an ihrem Schluss naturschwarze Haare haben.
Auch die Charaktere müssen glaubwürdig sein. Es wäre z.B. höchst seltsam, wenn eine realistische Gelehrte aus einer Fantasy-Geschichte plötzlich an Wahrsagerei glauben würde, wenn sie einer Wahrsagerin begegnet. Wenn ein solcher Gesinnungswandel stattfinden soll, muss er glaubwürdig und somit nachvollziehbar sein.
(Zu dem letzten Beispiel möchte ich ausdrücklich klarstellen, dass ich nicht an Esoterik glaube. Trotzdem habe ich ein gewisses Interesse an Wahrsagerei und dergleichen, weil ich der Ansicht bin, dass sich so etwas gut in Fantasy-Geschichen einbauen lässt.)

Gespräche
Sie sollten nicht so ablaufen, dass erst ein Gesprächsteilnehmer ganz lange redet, dann der andere ganz lange usw. Es kommt mehr Dynamik in einen Dialog, wenn meistens nur ein bis drei Sätze pro Person gesprochen werden.
Ausnahmen, z.B. dass ein Charakter einen anderen einfach geduldig ausreden lässt, bestätigen die Regel.
Wenn ein solcher Fall vorliegt, kann man aber auch die nonverbale Reaktion dessen, der nicht spricht, beschreiben: Verfinstert sich seine Miene? Nickt er verständnisvoll? Ist er nachdenklich? etc.

2 Responses to Schreibtipps

  1. IsaF sagt:

    Hey danke für die vielen Tipps. Ein großer Traum von mir, ist mal mein eigenes Buch zu schreiben. Mal schauen, ob ich das irgendwann mal schaffe. Jetzt muss ich erstmal meine Uni-Bücher welzen und lernen. Aber wenn ich mit dem Studium fertig bin, dann versuche ich es mal, in der Hoffnung, dass ich dann Zeit dafür habe. 😉

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